Duisburg. . Bei niedrigem Rheinpegel braucht Duisburg alternative Verkehrsverbindungen, fordert die IHK. Und drängt auf Weiterbau der Betuwe-Linie der Bahn.
Bei 154 Zentimetern Wassertiefe lag der Rheinpegel am Freitagmittag in Ruhrort. Angesichts des anhaltenden Niedrigwassers mahnt die Industrie- und Handelskammer, den Ausbau alternativer Güterwege konsequenter voranzutreiben.
„Das Niedrigwasser zeigt, wie wichtig eine verlässliche Infrastruktur aller Verkehrsträger ist“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Dietzfelbinger: „Der wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen in der Region darf nicht vom Wetter abhängen. Wir müssen in der Lage sein, solche besonderen Situationen über die anderen Verkehrsträger kurzzeitig aufzufangen.“
Doch bis die maroden Rheinbrücken ersetzt sind, vergehen nach Dietzfelbingers Einschätzung noch zehn bis 15 Jahre. Alternative ist für ihn die Schiene: „Wenn wir zum Beispiel die Betuwe-Linie heute schon hätten, könnte der Wirtschaftsstandort die aktuelle Niedrigwassersituation besser auffangen.“
Die Betuwe-Linie ist eine direkte Schienenverbindung zwischen der Rhein-Ruhr-Region und dem Seehafen in Rotterdam. Um die steigenden Transportmengen abwickeln zu können, haben sich Deutschland und die Niederlande 1992 auf den Bau einer leistungsfähigen Schienengüterstrecke geeinigt. Seit 2007 ist die Trasse auf niederländischer Seite in Betrieb. „Auf deutscher Seite liegt für den Bau eines dritten Gleises zwischen Emmerich am Rhein und Oberhausen bislang erst einer von zwölf Planfeststellungsbeschlüssen für den Ausbau vor“, klagt der IHK-Chef und fordert eine „zügige Umsetzung“ der Planungen.