Duisburg. Die Waage an der A 40 soll verhindern, dass künftig Lastwagen über 44 Tonnen über die Rheinbrücke rollen. „Schwarze Schafe“ werden abgeleitet.

Die Wiege- und Schrankenanlage vor der A 40-Rheinbrücke in Fahrtrichtung Essen wird nun am Freitag, 9. November, morgens um 8 Uhr in Betrieb gehen. Das teilte Peter Belusa, der zuständige Abteilungsleiter bei Straßen Nordrhein-Westfalen in Krefeld, am Freitag auf Anfrage dieser Zeitung mit. Der künftige Betreiber der Überwachungsanlage, mit deren Hilfe künftig alle Lkw mit einem Gewicht von über 44 Tonnen noch vor der anfälligen Rheinquerung von der Autobahn abgeleitet werden sollen, müsse derzeit noch letzte Personallücken füllen.

Abteilungsleiter Peter Belusa von der zuständigen Straßen-NRW-Niederlassung Krefeld.
Abteilungsleiter Peter Belusa von der zuständigen Straßen-NRW-Niederlassung Krefeld. © Tanja Pickartz

Betrieben werden die Waagen von Volkmann & Rossbach – ein Unternehmen mit Sitz in Montabaur, das sich auf Straßen- und Baustellensicherheit spezialisiert hat. Es sei auch Betreiber der Waagen vor der A 1-Brücke bei Leverkusen, so Belusa.

Waage in Richtung Venlo soll im Frühjahr 2019 in Betrieb gehen

„Derzeit laufen auch noch letzte Kalibrierungsarbeiten an der Waage“, sagt der Abteilungsleiter mit Blick auf das technische Konstrukt, das vor der Anschlussstelle Homberg in Richtung Essen in die Fahrbahnen eingelassen wurde. Die Kosten allein auf dieser Seite der Rheinbrücke belaufen sich auf mindestens drei Millionen Euro. Noch einmal so viel wird wohl auch für die Errichtung der Waage in Richtung Venlo fällig. Diese wird in Höhe der Ausfahrt Häfen installiert und soll laut Belusa gegen Ende März 2019, spätestens Anfang April in Betrieb gehen. „Das hängt davon ab, ob uns der Winter in Ruhe lässt.“

Auch die A-40-Auffahrt Homberg in Fahrtrichtung Essen ist an die Waage angeschlossen.
Auch die A-40-Auffahrt Homberg in Fahrtrichtung Essen ist an die Waage angeschlossen. © Ulla Michels

Die Waagen sind eine personalintensive Angelegenheit: Mindestens zwei Kräfte auf jeder Brückenseite sind 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr in dem Container vor Ort, um den Betrieb der Anlage zu gewährleisten. Vermutliche Kosten: etwa 1,4 Millionen Euro pro Jahr.

„Schwarze Schafe“ werden rund um die Uhr aussortiert

„Die Waage auf der Autobahn liefert uns einen Anfangsverdacht, welcher Lkw zu schwer ist“, erklärt Belusa. Erst eine zweite, geeichte Waage würde gerichtsverwertbare Messdaten liefern. Diese zweite Waage befindet sich auf jenem asphaltierten Platz in der Auf- und Abfahrt Homberg, auf den die zu schweren Lastwagen von der A 40 abgeleitet werden. Letztere Messungen dürfen aber nur von Kräften der Autobahnpolizei oder vom Bundesamt für Güterverkehr vorgenommen werden.

Weil rund um die Uhr gewogen wird und auch nachts die „schwarzen Schafe“ auf der A 40 aussortiert werden, wurden auf dem asphaltierten Halteplatz neue Laternen installiert. Die Markierungsarbeiten dort sind ebenfalls abgeschlossen.

Belusa rät allen Spediteuren und Lkw-Fahrern, bewegliche Achsen immer unten zu lassen: „Fahrzeuge mit einer zu hohen Achslast werden an der Anlage ebenfalls aussortiert“, so Belusa. Denn eine zu hohe Achslast sei für das Brückenbauwerk wesentlich schädlicher als allein das Gesamtgewicht eines Fahrzeugs. Wer erwischt wird, muss mit einer Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit rechnen.

>>>> Wochenende bietet Chance zum Nachjustieren

Den Starttermin haben die Verantwortlichen von Straßen Nordrhein-Westfalen bewusst auf einen Freitag gelegt.

„Sollte es am Starttag dann doch noch zu unerwarteten Schwierigkeiten mit der Waage oder der Schrankenanlage kommen, haben wir das folgende, verkehrsarme Wochenende Zeit, um nachzujustieren“, so Belusa.