Duisburg. . Die Marxloher Schule beteiligt sich als 13. in Duisburg am Begabtenprogramm. Die Resonanz auf die Sprechstunden ist groß.
Als 13. Duisburger Schule macht das Sophie-Scholl-Berufskolleg mit beim NRW-Talentscouting. Den Vertrag unterzeichneten Sarah Schröter, Projektkoordinatorin an der Universität Duisburg-Essen (UDE) und Schulleiterin Gabriele Frerkes am Donnerstag. Bereits seit März berät Kilian Soddemann, einer von fünf Duisburger Scouts, die Schüler des Marxloher Kollegs zu Ausbildung und Studium.
Wenn Vorbilder fehlen, weil noch niemand in der Familie studiert hat, wenn sich finanzielle Hürden auftun oder Jugendliche schon Verantwortung in der Familie übernehmen müssen, ist ein Studium oft keine Option, obwohl es an den Fähigkeiten dazu nicht mangelt.
Hier setzen die Talentscouts mit regelmäßigen Sprechstunden an, auch während des Studiums bleiben sie Berater und Begleiter. „Dabei sind die Lehrer die eigentlichen Scouts“, betont Sarah Schröter mit Blick auf das Team, das am Sophie-Scholl-Berufskolleg begabte Schüler empfiehlt. Und dabei selbst, wie Damla Kilic und Daniel Kober, Vorbilder für ihre Schüler sind. Beider Weg führte nicht direkt in den Lehrerberuf, sie arbeiteten zunächst für andere Bildungsprojekte, Kilic auch im Akademischen Beratungszentrum der UDE.
Scout nimmt Ängste und beantwortet Fragen
„Das ist was für uns“, war auch für Studiendirektorin Brigitte Wilken nach dem ersten Kontakt klar – offenbar lag sie damit richtig. Denn seit Kilian Soddemann im März erstmals in die Schule kam, hat er einen proppevollen Terminkalender. So viele Fragen hat nicht nur Nermina Coralic, die nach ihrem Abschluss als Erzieherin immer schon studieren wollte. Aber was, wo sie doch so vieles interessiert? „Kilian hat mir die Angst genommen, die Beratung hilft bei der Entscheidung“, sagt die 24-Jährige. Dass sie sich auch für ein Stipendium bewerben kann, hat Bedia Bodurolgu gar nicht gewusst. Sie ist nun entschlossen, sich ihren Wunsch zu erfüllen: „Ich wollte schon immer Grundschullehrerin werden.“ Wie kann ich einen sozialen Beruf mit meiner Leidenschaft für Musik verbinden, fragt Florian Bothe. Mit Weiterbildung in Richtung Musikpädagogik, hat ihm der Scout geraten. „Wir denken von den Potenzialen der Jugendlichen her“, sagt Sarah Schröter und ist sich sicher: „An dieser Schule sind wir am richtigen Ort.