Duisburg. . Das städtische IMD soll aufgelöstwerden und wieder in die Stadtverwaltung zurückkehren. Schon vorher sollen die beiden Chefs abberufen werden.
Die Tage der Doppelspitze des städtischen Immobilienmanagements IMD sind gezählt. Die Geschäftsführer Karl Wilhelm Overdick und Christoph Weber sollen in der Ratssitzung am 1. Oktober abberufen werden. Davon geht der Personalrat in einem Schreiben an alle IMD-Mitarbeiter aus. Seine Einschätzung scheint zutreffend.
Ein Sanierer von außen soll befristet eingesetzt werden, bis die Zukunftsfrage des 2002 ausgegliederten Immobiliendienstes für die knapp 1200 städtischen Gebäude geklärt ist. Ziel soll sein, das IMD aufzulösen und wieder in die Kernverwaltung der Stadt zurückzuholen. Dies ist dann aber erst für das kommende Jahr anvisiert. Auch bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gebag hatte mit Uwe Brömmekamp ein „Restrukturierer“ die Stadttochter in höchsten Krisenzeiten als Interimlösung geführt.
Führungs- und Kommunikationsprobleme
Dem ehemaligen CDU-Ratsherrn Overdick und den aus der Immobilienbranche 2016 geholten Weber scheint es nicht gelungen zu sein, die Organisations-, Führungs- und Kommunikationsprobleme des IMD zu lösen. Im Frühjahr hatte der Rat auf Initiative von Oberbürgermeister Link den Prüfauftrag beschlossen, den IMD aufzulösen. Zu groß war die Kritik an dem städtischen Immobilienmanagement. Die Unternehmensberatung PWC wurde beauftragt, den Prozess zu begleiten. Die Düsseldorfer Gutachter haben jetzt einen 50-seitigen Bericht vorgelegt. Darin wird ein „katastrophales Bild“ über die Führung des IMD beschrieben, heißt es. „Derzeit steht insbesondere die Führungsebene im Fokus“, so der Personalrat in dem Informationsschreiben an die rund 450 IMD-Mitarbeiter. Die Mitarbeitervertretung hat zugleich offenbar ihre Vorbehalte gegen die PWC-Berater revidiert. Sie hätten einen „seriösen und kompetenten Eindruck“ hinterlassen, so dass sich der Personalrat für eine weitere Zusammenarbeit ausspricht.
Fehlende Entscheidungsfreudigkeit
In das PWC-Gutachten sind auch die Ergebnisse von mehreren Gesprächsrunden mit den Mitarbeitern eingeflossen. Darin wurde vor allem die „mangelnde Führung und Kommunikation nach innen und außen“ als Schwäche des IMD genannt und die „fehlende Entscheidungsfreudigkeit der obersten Führungsriege“ beklagt. Während, so heißt es, für Overdick (63) nach der Abberufung eine Lösung in Sicht zu sein scheint, können bei Christoph Weber, der 2016 einen Fünfjahresvertrag erhielt, Abfindungskosten für das vorzeitige Ausscheiden drohen.
>>>Viele Stellen sind nicht besetzt
Das IMD ist für alle städtischen Schulen, Sporthallen, Verwaltungsgebäude und auch für die über 100 Kitas zuständig. Zusätzliche Aufgaben brachten unter anderem Programme wie „Gute Schule 2020“.
Von der 450 Stellen sollen rund 50 nicht besetzt sein, allein im 1. Halbjahr werden deshalb 2,6 Millionen Euro Personalkosten nicht verausgabt. Der Personalrat fordert zusätzliche Stellen für die Vielzahl der Aufgaben.