Duisburg. Personalversammlung des städtischen Immobilienmanagements: OB Link kündigt Neuordnung in einem „transparenten Prozess“ bis Jahresende an.

Das IMD soll bis Ende des Jahres zerschlagen werden. Teile des städtischen Immobilien-Managements sollen in die Kernverwaltung zurückkehren, andere könnten zur Gebag wechseln. Das machte OB Sören Link am Donnerstag bei einer Personalversammlung der IMD-Belegschaft deutlich.

„Wir wollen, wir können, wir sind gut.“ Das stand auf Transparenten in der Homberger Glückauf-Halle, wo sich über 200 der insgesamt rund 480 Mitarbeiter eingefunden hatten. Auch Stadtdirektorin Dörte Diemert, Baudezernent Carsten Tum und Personaldezernent Martin Murrack waren gekommen.

Frust bei der Belegschaft

Belegschaft und Personalrat artikulierten Frust, der sich bei vielen angestaut hat im städtischen Eigenbetriebs, der seit seiner Gründung vor 16 Jahren nicht wie erhofft funktioniert: Drei Organisationsuntersuchungen, die folgenlos blieben, aktuell 60 unbesetzte Stellen, die zu Überlastung führen, eine unzureichende technische Ausstattung, die holprige Zusammenarbeit mit anderen Stadtämtern und das Gefühl, die ebenfalls städtische Gebag werde gegenüber dem IMD bevorzugt behandelt.

„Überfällig und angemesssen“ ist die Entscheidung, das IMD in eine neue Struktur zu überführen, meint OB Sören Link.
„Überfällig und angemesssen“ ist die Entscheidung, das IMD in eine neue Struktur zu überführen, meint OB Sören Link. © Jörg Schimmel

Auch die neue Geschäftsführung mit Christoph Weber und Wilhelm Overdick steht in der Kritik der eigenen Mitarbeiter. Aufgaben seien nicht abgegrenzt („Alle müssen alles können“), auf eine Rückmeldung zu Vorschlägen des Technischen Gebäudemanagements, im Januar formuliert, warte man bis heute. Ebenso auf die Anschaffung eines CAFM-Programms (Computer aided facility management) für eine zeitgemäße Immobilienverwaltung. „Stimmung und Motivation sind seit Einsetzen der neuen Geschäftsführung rapide gefallen“, so Personalrat Frank Spanel.

Kein IMD, keine Chefetage

Ob es, wie von den Mitarbeitern favorisiert, eine vollständige Rückführung des IMD in die Kernverwaltung gebe, müsse eine erneute Untersuchtung ergeben, so OB Link: „Jede Aufgabe muss dahin, wo sie am besten gemacht wird. Die Organisation muss sich den Anforderungen anpassen, nicht umgekehrt.“ Er versprach „einen transparenten Prozess unter Beteiligung der Mitarbeiter und der Kunden“ der bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein soll. Dabei werde niemand auf der Strecke bleiben, so Link, mit Weber und Overdiek werde über ihre Zukunft zu reden sein: „Ohne IMD gibt es auch keine Geschäftsführung mehr.“

Eine angemessene Ausstattung mit Personal mahnte Rainer Hagenacker an: „Die Kollegen in befristeten Arbeitsverhältnissen müssen Sicherheit haben.“ Im Konzern Stadt dürfe es keine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Immobilienverwaltung geben: „Wer dafür kein Geld in die Hand nimmt, wird damit auf den Bauch fallen.“