Altstadt. Weniger Verkehr, mehr Platzcharakter: Rund 1,2 Millionen Euro sollen in den Übergang von der Altstadt zum Innenhafen investiert werden.

Der Verkehr rauscht vorbei, der Straßenbelag platzt hier und da auf, Fußgänger kommen kaum über die Straße. Es gibt wahrlich schönere Plätze als den Calaisplatz. Das soll sich aber bald ändern: Zwischen Münz- und Schwanenstraße soll umgebaut werden.

Drei Pläne, entwickelt vom Ingenieurbüro Franz Fischer in Absprache mit dem Amt für Stadtentwicklung, konnten sich die Bürger nun im Altstadtquartier anschauen. In der Bezirksvertretung wurden sie bereits vergangene Woche besprochen und allesamt für gut befunden: „Es wurde von allen Fraktionen sehr begrüßt, dass endlich etwas passiert. Kein Einziger war dagegen“, sagte Lothar Tacke, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung.

Teil des Integrierten Handlungskonzeptes

Nun müsse abgewartet werden, was die Bürger von den Plänen halten. Die Anregungen werden dann in den neuen Entwurf eingearbeitet. Dieser wird Ende des Jahres vom Amt für Stadtentwicklung zur Förderung angemeldet. Dann heißt es: Warten auf eine Rückmeldung. Die Baumaßnahme Calaisplatz ist Teil des Integrierten Handlungskonzepts Innenstadt. Der Innenhafen soll als Ziel näher an die Altstadt heranrücken.

„Momentan ist der Platz sehr verkehrslastig. Für Fußgänger ist das eine größtenteils ungesicherte Situation“, erklärt Ilonka Schmale, Stadtplanerin vom Amt für Stadtentwicklung. Um die Situation für Passanten zu verbessern, soll der gesamte Bereich gepflastert werden und auf der Unterstraße zwei Verkehrsinseln entstehen. An der Schwanenstraße soll es eine neue Ampel geben. Auf dem Calaisplatz selbst gilt für Autos künftig Tempo 20. Einige Parkplätze sowie ein Taxistand bleiben erhalten.

Stadtmauer und Stadtturm werden hervorgehoben

Lothar Tacke, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Mitte.
Lothar Tacke, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Mitte. © Lars Fröhlich

Die alte Stadtmauer und der Stadtturm werden im neuen Konzept hervorgehoben und eine Neupflanzung von Bäumen soll für mehr Grün sorgen. „Uns liegt am Herzen, dass der alte Baumbestand erhalten bleibt“, betont Tacke. Gemeint sind damit die drei etwa 60 Jahre alten Platanen, die mitten auf dem Platz stehen. In einem der drei Pläne des Ingenieurbüros Fischer ist vorgesehen, dass sie stehen bleiben, in anderen nicht. Die Bezirkspolitiker sind gewarnt – bereits in der Vergangenheit sind oft Alt-Bäume abgeholzt worden.

Wie der endgültige Umbau aussehen wird, lässt sich also noch nicht im Detail sagen. Ende 2018 will die Stadt Fördergelder beantragen. 1,2 Millionen Euro könnten investiert werden. Geht alles glatt, soll 2020 mit dem Bau begonnen werden.

„Die Aufenthaltsqualität am Calaisplatz ist ebenso wie die Freiraumgestaltung ein wichtiges Kriterium“, gibt die Stadt den Planern vor. Fest steht: Es wird mehr Orientierung und Sicherheit für Fußgänger geben und, so wünscht es sich Tacke: „Der Calaisplatz wird endlich wieder einen Platzcharakter bekommen.“