Duisburg. . Zwei Kirchen konnte am Sonntag beim Tag des offenen Denkmals besichtigt werden. St. Dionysius und Marienkirche boten Einblick in ihre Geschichte.

Pünktlich zum Beginn der Führung um 11.30 Uhr schlägt die Turmuhr. Eine große Gruppe hat sich am Sonntagvormittag hinter der katholischen Pfarrkirche St. Dionysius in Mündelheim versammelt. Die Kirche öffnet zum Tags des offenen Denkmals ihre Türen. Seit 25 Jahren gibt es den besonderen Tag schon, an dem Orte in ganz Duisburg besucht werden können und Einblicke liefern, die man sonst nicht bekommt. Dieses Jahr steht der Tag unter dem Motto „Entdecke, was uns verbindet.“

Romanische Landbasilika

Regina Köllner-Kolb eröffnet die Führung an der alten Gewölbebasilika. „Den Blick von hinten auf die Kirche ist der Schönste“, findet sie. Vom niedrigsten Gebäudeteil geht der Blick dann hinauf bis zum Turm. „Er prägt unseren Ort.“ Seit 1221 steht er und schon damals war er ein wichtiger Bestandteil des Dorfes. Neben der Funktion als Kirchenturm diente er als Schutzraum vor Hochwasser oder feindliche Angriffe. Die Kirche ist architektonisch durch die vielen Rundbögen geprägt, die sie als romanische Landbasilika auszeichnen.

Nicht nur draußen ist dieser besondere Baustil zu finden, auch im Kirchinneren werden die Wände und Decken von Bögen geprägt. Zwei ganz besondere Bögen sind neben der Eingangstür, die noch aus der Vorgängerkirche stammen. Vom Namensgeber St. Dionysius steht eine lebensgroße Holzstatur aus dem 18.Jahrhundert neben dem Altar, an der Wand zeigt eine gotische Wandmalerei, die heilige Katharina. Die Besucher sind begeistert von den historischen Stücken: „Ein wirklich schöner Innenraum mit viel Geschichte.“

Pfarrer Stephan Blank referiert über die Geschichte der Marienkirche.
Pfarrer Stephan Blank referiert über die Geschichte der Marienkirche. © Frank Oppitz

Auch in der evangelische Marienkirche in der Altstadt schlagen die Kirchenglocken zum Beginn des Vortrages. Drei Stück hängen im Kirchturm, alle mit biblischem Spruch versehen. Pfarrer Stephan Blank hält einen Vortrag über die Bedeutung der Marienkirche für die Stadt und den Johanniter-Ordern, der mit der Erbauung der Kirche seine erste Niederlassung in Deutschland bekam. „Ohne die Marienkirche würde der Stadt ein wichtiger Bestandteil ihrer Geschichte fehlen.“

Die Johanniter errichteten 1150 die Kirche zusammen mit einem Hospital. Damals standen beide noch vor den Toren der Stadt. Als 1295 die Stadtgrenzen neu gezogen wurden, wurde die Marienkirche Teil der inneren Bebauung. So ist sie auf dem Corputius-Plan von 1566 zu sehen, zu desen Entstehung die Kirchtürme als Aussichtsort für Skizzen mithalfen. Damals noch zu zweit, wurden bei Renovierungsarbeiten von 1797 bis 1802 die beiden Türme durch einen einzelnen ersetzt, der bis heute mit seinem grünen Turmdachdas Bild der Kirche prägt.

„Die kleine Kirche zwischen der 40 und dem Old Daddy“ nennt Pfarre Blank seine Kirche, in der er seit 2001 tätig ist. Nach dem Vortrag gibt er den Besuchern die Möglichkeit Fragen zu stellen. Und wer möchte, darf auch mal auf den Turm steigen.

>>>Tag des Denkmals feiert Jubiläum

1993 wurde der Tag des offenen Denkmals eingeführt. Er wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert. In Duisburg hat die Stiftung viele Baudenkmäler gefördert. Die Geschichte soll mit Hilfe der Denkmäler präsent bleiben.

Im vergangenen Jahr besuchten 3250 Personen die geöffneten Denkmäler in Duisburg.