Duisburg/Essen. . In Duisburg könnten das Abtei-Gymnasium und das St.-Hildegardis-Gymnasium aufgegeben werden. Generalvikar Pfeffer schildert Bistums-Sicht.
In der Diskussion um den Verbleib des Abtei-Gymnasiums und des St. Hildegardis-Gymnasiums in katholischer Trägerschaft hat sich nun das verantwortliche Bistum Essen zu Wort gemeldet. Es bekräftigte in der schriftlichen Mitteilung, dass es seine Bischöflichen Schulen erhalten und Unsicherheiten für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer vermeiden wolle. Das erklärte Generalvikar Klaus Pfeffer am Donnerstag. Allerdings werde man dieses Ziel mittelfristig ohne Unterstützung nicht erreichen können, so Pfeffer.
„Darum suchen wir derzeit das Gespräch mit den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung“, so der Generalvikar weiter. „Ich bin zuversichtlich, dass wir gute und nachhaltige Lösungen finden und die Anmeldezahlen an unseren Schulen konstant bleiben werden.“ Pfeffer verweist darauf, dass sich das Bistum Essen bereits seit vielen Jahren auf allen Ebenen in einem tiefgreifenden Veränderungs- und Entwicklungsprozess befinde. Die angesichts des demografischen Wandels und der abnehmenden Kirchenbindung sinkende Zahl an Kirchenmitgliedern werde in wenigen Jahren zu deutlich geringeren Kirchensteuereinnahmen führen. Gleichzeitig stiegen die Kosten in allen Bereichen. Deshalb müssten jetzt Schritte eingeleitet werden, um nicht in eine gravierende wirtschaftliche Schieflage zu geraten.
Pfeffer: „Wir wollen auch in Zukunft mit der Arbeit für Kinder, Jugendliche und Familien einen wesentlichen Schwerpunkt setzen und darum auch in der Trägerschaft von Kitas und Schulen verbleiben – allerdings in einem Rahmen, der es ermöglicht, die gute Qualität der jeweiligen Einrichtungen zu sichern, und der wirtschaftlich leistbar ist.“
„Wir stellen uns den Herausforderungen“
Der Generalvikar betonte, dass sich das Bistum Essen der Bedeutung der Schulen in kirchlicher Trägerschaft sehr bewusst sei. Zugleich wisse man um die Verantwortung für die Kinder, Jugendlichen und deren Familien, die den Schulen in kirchlicher Trägerschaft eine hohe Wertschätzung und ein hohes Maß an Vertrauen entgegen bringen. „Auch deshalb stellen wir uns den zu erwartenden Herausforderungen und verschweigen nicht, dass wir mittelfristig nicht in der Lage sein werden, die Trägerschaft aller Schulen in einer Weise aufrecht zu erhalten, die den hohen Qualitätsansprüchen genügt“, unterstreicht Pfeffer. Dies gelte insbesondere für die Investitionsverpflichtungen, die das Ruhrbistum als Schulträger hat, um seine Schulgebäude auf hohem Standard zu halten.
Die Ankündigungen des Bistums zum möglichen Rückzug war nicht nur in Duisburg, sondern auch anderen betroffenen Städten im Ruhrgebiet auf teils massive Kritik gestoßen. Zuletzt hatte der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) betont, dass konfessionelle Schulen eine wichtige „Kontaktfunktion zwischen christlichem Glauben und jungen Menschen“ hätten. Zuvor hatten auch Duisburger SPD und CDU öffentliche Kritik an der möglichen Aufgabe der beiden Schulen geäußert.