Duisburg. . Die Duisburger Firma Elena Salewski ist erfolgreich mit der Produktion russischer Spezialitäten und wächst seit 20 Jahren.

Pelmeni, Pierogi, Piroschki, Tschebureki – noch nie gehört? Das kann sich ändern. Denn diese aus dem Osten Europas stammenden Köstlichkeiten werden in Meiderich produziert. „Elena Salewski“ heißt das Unternehmen, das seit 20 Jahren unterschiedlich gefüllte Teigtaschen und noch vieles mehr produziert. Seit 1998 wächst der Familienbetrieb kontinuierlich, und schon längst hat die Suche nach einem größeren Standort begonnen.

Produkt wird schockgefrostet

Gestern besuchte Oberbürgermeister Sören Link Elena Salewski, ihre Familie und 35 Mitarbeiter im Rahmen seiner Wirtschaftsdialoge und konnte mitverfolgen, wie Tschebureki gemacht werden. Eine Teigknetmaschine, eine Nudelwalze, ein Fleischwolf – alles andere ist Handarbeit. Große Teigbahnen werden auf langen Tischen ausgelegt, mit dem Löffel wird in genauen Abständen die Fleischfüllung portioniert, der Teig wird über die Füllung geklappt. Eine umgedrehte Edelstahlschüssel wird auf den Teig gedrückt, mit dem Teigrad ein Halbkreis ausgeschnitten. Und der wird schockgefrostet für alle, die ihn zuhause selbst in heißem Fett aufbacken wollen, oder direkt im Nebenraum der kleinen Produktionshalle frittiert. Um sofort anschließend auch eingefroren zu werden.

Oberbürgermeister Sören Link (r.) besuchte die Produktionsstätte der Familie Salewski. Von Mutter Elena (neben dem OB) stammen die Rezepte.
Oberbürgermeister Sören Link (r.) besuchte die Produktionsstätte der Familie Salewski. Von Mutter Elena (neben dem OB) stammen die Rezepte. © Lars Fröhlich

35 Produkte umfasst das aktuelle Sortiment, alles nach Originalrezepten von Elena Salewski. Alles in Handarbeit hergestellt, aus frischen regionalen Zutaten. Und ohne Zusätze wie Farb- oder Geschmacksstoffe. „Das sind für uns fremde Begriffe“, sagt ihr Ehemann Wladimir. „Es schmeckt wie bei der Oma zuhause“, versichert seine Schwiegertochter Katharina.

Fleisch kommt vom Nachbarn

Und dass obwohl inzwischen im Tagesschnitt eine Tonne Fleisch verarbeitet wird, geliefert vom unmittelbaren Nachbarn auf dem früheren Schlachthofgelände: „Es ist immer sehr frisch“, beschreibt Junior-Chef Wiktor Salewskij den Vorteil der kurzen Wege. 95 Prozent der Kunden von Elenas Spezialitäten sind in Deutschland, hauptsächlich handelt es um Einzelhandel für russische Lebensmittel. Aber es wird auch nach Holland, Belgien, Tschechien und Großbritannien geliefert.

Großer Wunsch der Familie Salewski für die Zukunft des Unternehmens ist der Zugang zu großen deutschen Lebensmitteleinzelhändlern wie Rewe oder Edeka, damit auch deutsche Kunden ohne osteuropäischen Hintergrund in den Kühltheken „hochwertige russische Produkte“ finden können.

Lob vom Oberbürgermeister

„Elena Salewski und ihre Familie haben Großes geleistet“, lobte Link bei seinem Besuch an der Gelderblomstraße den Gründergeist der vor 26 Jahren aus der Ukraine gekommenen Ingenieure. Mit „Willen, Können und Mut“ sei es ihnen gelungen, inzwischen 35 Beschäftigten „eine gute Lebensgrundlage“ zu sichern. Link: „Das kann sich sehen lassen und ist ein starkes Signale auch für Neuankömmlinge in Deutschland.“

Weiteres Wachstum ist fest eingeplant: Die Wirtschaftsförderung sei schon dabei, neue und größere Räumlichkeiten „für eine Expansion innerhalb des Wirtschaftsstandortes Duisburg zu finden“, erklärte GFW-Chef Ralf Meurer: „Verläuft alles nach Plan, werden wir den Betrieb bereits im nächsten Jahr erfolgreich verlagert haben.“ Sie habe schon viele Ideen für dann mögliche weitere Produkte, kündigte Elena Salewski an.

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Beide gelernte Ingenieure, aber der Anfang in Deutschland war schwer, als Elena und Wladimir Salewski aus der Ukraine kamen. Weil Elena aber gut kochen konnte, kam man auf die Produktion russischer Spezialitäten. Auf 30 Quadratmetern Fläche ging’s in Hamborn los, den Teig machte der benachbarte Pizzabäcker, weil der eine Knetmaschine hatte.

Der nächste Standort des wachsenden Unternehmens in Obermeiderich war schon 200 Quadratmeter groß, und jetzt an der Gelderblomstraße ist es auf 500 Quadratmetern schon wieder viel zu eng.

„Wir haben Kunden, die wollen mehr und mehr“, erklärt Wladimir Salewski die Nachfrage. „Wir sparen Zeit für unsere Kunden“, ist für ihn ein Erfolgsrezept der Tiefkühlware. Und was die Qualität angeht: „Das ist das, was wir auch zuhause kochen“.