Duisburg. . Lange Bearbeitungs- und Wartezeiten im Straßenverkehrsamt: Stadt plant Online-Termine in der Führerscheinstelle. Umsetzung dauert sechs Monate.

Die Beschwerden rund um das Straßenverkehrsamt reißen nicht ab. Zuletzt sorgte vor allem die Führerscheinstelle wegen langer Bearbeitungs- und Wartezeiten für großen Unmut. Nun prüft die Stadt laut Sprecherin Susanne Stölting, inwiefern weitere Maßnahmen hinsichtlich der personellen, organisatorischen und technischen Ausstattung die Situation verbessern können. So soll es beispielsweise zukünftig eine Online-Terminvergabe in der Fahrerlaubnisbehörde geben. Allerdings müssen sich die Bürgern noch gedulden. Es dauere rund sechs Monate, bis die notwendigen technischen Voraussetzungen dafür umgesetzt seien.

Kunden wie Volker Groß wird diese Ankündigung aktuell wenig helfen. Der Duisburger wollte mit der Behörde einen Termin wegen eines gestohlenen Führerscheins vereinbaren. Auf seine Anfrage erhielt eine Antwort-Mail, die ihn auf die Palme brachte. Darin heißt es zunächst, dass er die Hinweise für die Ausstellung eines Ersatzführerscheines auf der Internet-Seite der Stadt Duisburg, www.duisburg.de, unter dem Stichwort „Verlust des Führerscheines“ finden könne. Und dann: „Termine haben wir leider keine.“

Zeitweise massiver Personalmangel

Außerdem wurde auf den zeitweise eklatanten Personalmangel in der Fahrerlaubnisbehörde verwiesen. Diese sei zwischenzeitlich nur mit zwei statt sechs Sachbearbeiterinnen besetzt gewesen. Mitarbeiter für die freien Stellen seien mittlerweile gefunden und werden derzeit eingearbeitet. Es müssten aber aufgelaufene, alte Rückstände abgearbeitet werden. Daher komme es aktuell nach wie vor leider zu längeren Bearbeitungs- und Wartezeiten. 130 Minuten Schlange stehen beispielsweise um 11.30 Uhr, so Volker Groß. Er will nun Ende des Monats sein Glück versuchen. „Da man ja nicht in der Lage ist, einen Termin per Internet zu vergeben“, macht der Duisburger seinem Ärger Luft.

In der Zulassungsstelle arbeitet die Stadt laut der Sprecherin seit einigen Jahren mit einem Modul, mit dem die Kunden zwar bereits vor einem Termin seine erforderlichen Daten erfassen können, damit es dann beim eigentlichen Besuch der Behörde schneller geht. Erst dann wird ihm aber eine Terminauswahl angeboten. Von einer klassischen Onlineterminvergabe kann also auch hier nicht die Rede sein.

Eine Übertragung dieses Systems auf den Führerscheinbereich sei ohnehin nicht möglich. Dabei gehe es nicht um die Technik, sondern um die Arbeitsprozesse. „Hier werden wir zukünftig ein Standardverfahren für die Onlineterminverwaltung einsetzen“, verspricht die Stadtsprecherin.