Duisburg. . Lange Bearbeitungszeiten im Straßenverkehrsamt: Für einen Duisburger hat sich dadurch die Strafe nach einem Fahrverbot um zwei Monate verlängert.
Lange Warte- und Bearbeitungszeiten: Immer wieder hat diese Zeitung in den vergangenen Jahren über Probleme im Straßenverkehrsamt berichtet. Immer wieder gelobte die Stadt Besserung. Doch offenbar läuft es in der Behörde immer noch gewaltig unrund, wie Fabian Benzel erfahren musste.
Angespannte Lage durch viele Personalwechsel
Seit Anfang Mai, so erzählt er, warte er darauf, seine Fahrerlaubnis wieder zu bekommen. Alle Unterlagen seien vollständig eingereicht worden. „Als Antwort habe ich nur einen Brief bekommen, das die Bearbeitung sich aufgrund der personellen Situation ein wenig verzögern kann“, sagt Benzel. „Das ist mittlerweile elf Wochen her. Seitdem herrscht Funkstille.“ Auf E-Mails werde nicht reagiert beziehungsweise geantwortet. „Und Anrufe bei Call Duisburg werden mit der Aussage abgewimmelt, dass liegengebliebene Anträge bearbeitet werden und man sich schon gedulden müsse.“
Der Führerschein sei ihm aufgrund eines Unfalls für 18 Monate entzogen worden. Durch die Verzögerung im Straßenverkehrsamt habe sich die Strafe quasi um zwei Monate verlängert. Auf Facebook, habe der Duisburger mal die Mitglieder einer Meidericher Gruppe nach ihren Erfahrungen gefragt. „Dort berichten viele, das sie teilweise bis zu zwölf Monate warten müssen, bis ihre Anliegen bearbeitet wurden“, so Benzel. „Es ist wirklich ärgerlich!“
Stadtsprecherin Susanne Stölting teilt auf Anfrage mit, dass sich im Straßenverkehrsamt zwar schon einiges getan habe. Allerdings ließen sich solche Probleme wie im Fall von Fabian Benzel weiterhin nicht immer vermeiden. Zwar hätten einerseits zwischenzeitlich neue Mitarbeiter ihre Arbeit aufgenommen, andererseits sei die Situation in einigen Bereichen durch Personalwechsel nach wie vor angespannt. Hier müsse man allerdings zwischen der Fahrerlaubnisbehörde und der Zulassungsbehörde unterscheiden.
Digitalisierung soll Abläufe verbessern
Für den Bereich der weniger komplexen Vorgänge wie zum Beispiel Ersterteilungen von Führerscheinen habe die Stadt kurzfristig Unterstützungskräfte gewinnen können. Diese seien eingearbeitet und konnten demnach die aufgelaufenen Rückstände abarbeiten. „In diesem Bereich werden derzeit wieder die normalen Bearbeitungszeiten von vier bis sechs Wochen eingehalten“, so die Sprecherin. „Parallel dazu werden neue Mitarbeiter eingearbeitet.“ Außerdem sei es weiter das Ziel, die Abläufe durch Digitalisierung und so genannte eGovernment-Lösungen zu optimieren.
Im Fall von Fabian Benzel handele es sich um einen sogenannten Wiedererteilungsantrag, „den nur eingearbeitete Mitarbeiter bearbeiten können“, so Stölting. Und weil es daran in diesem Bereich derzeit mangelt, führe dies zu langen Bearbeitungszeiten. Es sind neue Kollegen eingestellt worden, die allerdings noch mit „so komplexen Vorgängen“ wie einem Wiedererteilungsantrag überfordert sind – zum Leidwesen von Fabian Benzel, der weiter auf seine Fahrerlaubnis warten muss.
>>>Neubau wird voran getrieben
Ungeachtet der Probleme laufen die Vorbereitungen für den Neubau und dem damit verbundenen Umzug des Straßenverkehrsamts von Duissern ins Neumühler Gewerbegebiet an der Theodor-Heuss-Straße auf Hochtouren. Dies teilte Stadtsprecherin Susanne Stölting auf Anfrage mit.
Nach aktuellem Stand sei eine Realisierung im Jahr 2020 denkbar. Detaillierte Informationen sollen voraussichtlich Anfang 2019 vorliegen.