Duisburg. . In der Disziplin „Schwimmer ziehen Schiff“ sollen 81 Schwimmer 350 Tonnen in Bewegung bringen. Bürgerverein und Sportler zeigen breite Brust.
Mit der größten Sandburg hat es schon geklappt, jetzt kommt Wasser ins Spiel: Duisburg soll mit einem weiteren Weltrekord im Guinness-Buch verewigt werden. In der Disziplin „Schwimmer ziehen Schiff“ legen sich beim Hafenfest am kommenden Samstag 81 Schwimmer in die Seile, 70 von den Vereinen DSSC und ASCD, zehn weitere geübte Schwimmer können noch mitmachen.
Der Weltrekordversuch soll ein Höhepunkt des 25. Hafenfestes werden. Die Idee dazu wurde schon letztes Jahr geboren. „Ich weiß nicht, ob Schnaps im Spiel war“, sagt Dirk Grotstollen, Vorsitzender des Ruhrorter Bürgervereins. Geprobt wurde ebenfalls beim Hafenfest 2017, als sich Schwimmer von drei Vereinen zu einem kleinen Wettbewerb ins ziemlich saubere Wasser des Hafenmundes stürzten, um die „Time is Money“ zu ziehen. Was mühelos gelang. Das Schiffchen kommt mit seinen sechs bis acht Tonnen allerdings nicht in die Nähe des Rekords von 330 Tonnen, mit denen 2013 bei Luzern der gültige Weltrekord aufgestellt wurde, den es zu schlagen gilt.
Start mit dem Glockenschlag der Oscar Huber
Mit der 350 Tonnen schweren Klappschute MS 108 der Firma Hülskens, die sonst unter der Homberger Brücke die Fahrrinne abgräbt, wollen die Duisburger Schwimmer deutlich mehr Gewicht in Bewegung bringen. Denn nur darum geht es beim Weltrekord: Das Schiff mit reiner Muskelkraft in Bewegung zu bringen. Weder muss eine bestimmte Strecke zurück gelegt werden noch gilt eine Zeitvorgabe. Die Ruhrorter gehen mit breiter Brust ans Werk, soll doch der Rekordversuch, der um 15 Uhr mit dem Glockenschlag des Museumsschiffs Oscar Huber gestartet wird, bereits um 15.30 Uhr erfolgreich abgeschlossen werden.
An der MS 108 werden eigens Ösen für neun Seile angeschweißt, die wiederum der Ruhrorter Schiffsausrüster Wittig spendiert. In die jeweils 40 Meter langen Seile werden neun Knoten geschlagen, so dass sich insgesamt 81 Schwimmer einhängen können. Die Frauen sind zwar deutlich in der Minderheit, mit Hannah Stockbauer zieht allerdings die in Duisburg lebende ehemalige Welt- und Europameisterin mit.
„Wir wollen die Hände frei haben“, so Jürgen Bundesmann vom DSSC, in die Seile sollen die Füße eingehängt werden. „Das hat im letzten Jahr viel Spaß gemacht“, sagt Paul Schüler vom ASCD. Nein, vorbereiten müssten sich die Wasserballer nicht. „Rein springen, Seil anne Hacke und loslegen“, heißt die Taktik. Hafenkapitän Mario Adams hält für maximal drei Stunden die Schifffahrt raus, denn die erzeuge gefährliche Strömungen. „Aber wenn wir es in einer Stunde nicht schaffen, dann schaffen wir’s auch in drei nicht“, so Bundesmann.
Rettungsschwimmer der DLRG sorgen für Sicherheit
Die DLRG ist mit mehreren Rettungsbooten im Einsatz. „Das Hafenbecken ist schließlich kein Badesee“, so Christian Wirtz. Jeweils zwei Rettungsschwimmer pro Boot sind startklar, falls doch etwas schief gehen sollte.
Auf der Brücke der MS 108 sind der Kapitän und der Sachverständige vom Büro Petermann, der alle Beweise dokumentiert, die dann nach London geschickt wird – für den nächsten Weltrekord aus Duisburg.
Wer mitziehen will, kann sich noch melden
Weder der niedrige Pegelstand im Hafenmund, der gleichauf mit dem Rheinpegel ist, noch normale Windverhältnisse könnten den Rekordversuch gefährden, hieß es gestern.
Geübte Schwimmer, die am Samstag, 28. Juli, um 15 Uhr mitziehen möchten, melden sich beim Ruhrorter Bürgerverein unter rbv-vorstand@ruhrort.de.