Duisburg-Neudorf. Mehrere Baustellen auf dem Sternbuschweg machen gehbehinderten Menschen zu schaffen. Ein Fußgängerüberweg birgt besonderes Verletzungsrisiko.
Holperstrecke – Inge Neumann (70) fällt keine andere Bezeichnung ein. Zwei- bis dreimal in der Woche verlässt die Neudorferin ihre Wohnung am Sternbuschweg. Ziel ist dann der Supermarkt kurz vor der Koloniestraße. Der Weg dorthin ist derzeit besonders beschwerlich und gefährlich – vor allem für Rollstuhlfahrer, gehbehinderte Menschen, Menschen mit Rollator wie Inge Neumann.
Grund sind gleich mehrere Baustellen auf dem Sternbuschweg. Zwischen der Gauß- und der Karl-Lehr-Straße erneuern die Netze Duisburg momentan die Gas-Wasser-Hausanschlüsse, wie Sprecher Ingo Blazejewski auf Nachfrage mitteilt. Ende Juli sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Seniorin muss teilweise auf der Straße gehen
„Das müsste doch alles viel schneller gehen“, kritisiert Inge Neumann. So aber wird ihr Einkaufsweg noch eine Weile zum Slalomparcours. Teilweise ist es auf dem Bürgersteig so eng, dass sie kurz auf sie Straße ausweichen muss.
„Grundsätzlich begegnen wir dem Fußgängerverkehr bei Baustellen mit besonderer Sorgfalt“, sagt Blazejewski. „Die Nutzung des Gehwegs ist bis auf ganz wenige Ausnahmen immer gewährleistet.“ Und damit es Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollatoren nicht unnötig schwer haben, werden mit Kaltasphalt kleine Rampen zu den Bürgersteigen hin geschaffen. An der Stelle spricht Inge Neumann den Netzen Duisburg ein ausdrückliches Lob aus. An der Ecke zur Hertzstraße habe sie einen Mitarbeiter auf eine Stolperfalle an einer Baustelle hingewiesen. Kurz darauf sei eine kleine Rampe aufgeschüttet worden.
Über den Schotter geht es mit dem Rollator kaum
Das größte Problem auf ihrem Einkaufsweg tue sich allerdings kurz vor der Koloniestraße auf. Die Wirtschaftsbetriebe errichten in diesem Bereich ein sogenanntes Schachtbauwerk für Rohrleitungen. Deshalb musste der Fußgängerüberweg verlegt werden. Es gibt zwar auch dort kleine Rampen hin zu den Bürgersteigen auf beiden Seiten. Allerdings ist in der Mitte des Überwegs ein Teil des Grünstreifens entfernt und aufgeschottert worden. Wenn Inge Neumann zum Supermarkt will, kommt sie an dieser Stelle mit ihrem Rollator kaum weiter. Ein Problem, auf das auch Leserin Charlotte Teweßen (76) hinweist.
Immerhin: Nach Anfrage der Redaktion wollen die Wirtschaftsbetriebe den Bereich nun einebnen.
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