Duisburg. . Das Bauwerk am Marientorplatz ist marode. Vor der Reparatur muss das Kreuzungsgeflecht unter der Brücke für die Baustellenzeit umgestaltet werden

Die marode Stahlhochbrücke am Marientorplatz, viel befahrener Zubringer auch Richtung Hafen und A 40, muss dringend saniert werden. Das soll ab 2019 geschehen. Vorboten zeigen sich im August schon unter der Brücke: Über Monate laufen bauliche und verkehrliche Vorarbeiten im Kreuzungsgewirr im Schatten der Marienkirche.

Während der Instandsetzung der stählernen Rampe ab dem kommenden Jahr muss der Verkehr nämlich voraussichtlich über ein halbes Jahr auf der „Ebene null“, also ebenerdig unter der Brücke, durch den Verkehrsknotenpunkt Marientor laufen, weil die Brücke komplett gesperrt wird.

© Zoltan Leskovar

„Dafür müssen wir die Nullebene optimieren“, erklärt Axel Brenner, Verkehrsplaner bei der Stadt. Teils müssen an der Heerstraße Teilstücke der Fahrbahn erneuert werden, auf engstem Raum muss eine zusätzliche Abbiegespur eingerichtet werden, andere Fahrbahnen müssen erweitert werden. Auch die komplette Ampelschaltung im Straßengeflecht unter der Brücke mit Plessingstraße, Steinsche Gasse, Heerstraße Vulkanstraße & Co muss optimiert werden, um die zusätzliche Verkehrsflüsse lenken zu können. Allein das wird um die drei Millionen Euro kosten.

Täglich rund 5200 Lkw am Marientor

Über 50.000 Fahrzeuge, davon 5200 Lkw, ­passieren täglich das Straßengewirr am Marientor. Dazu kommen täglich an die 10 000 Fahrzeuge auf der Hochbrücke. Vor allem über die Rampe Vulkanstraße läuft ein Großteil auch des Lkw-Verkehrs. Schon jetzt ist das Marientor daher ein Nadelöhr, das zu Spitzenzeiten überlastet ist.

Ab 2019 soll die Sanierung der Hochbrücke laufen. Um ihre Erneuerung kommt die Stadt nicht herum. Verkehrsgutachten hatten die Hoffnung zunichte gemacht, dass das auch städtebaulich schäbige Brückenbauwerk verschwinden kann. Zu groß die Verkehrsbelastung. Und für eine ganz große Verkehrslösungen ohne Brücke ist auf absehbare Zeit keine Förder- und Baugeld in Sicht. Auch die Planungen dafür dauern viele, viele Jahre. „Wir müssen daher die Hochbrücke jetzt für die kommenden zehn Jahre ertüchtigen“ so Brenner.

Nur als Provisorium für fünf bis zehn Jahre sollte die 1970 gebaute stählerne Rampe eigentlich dienen. Dann wurde die „Lebenszeit“ auf 30 Jahre festgesetzt, als klar wurde, dass keine Stahlbetonbrücke und eine Verlängerung der Trasse gebaut wird.

Rost und Schäden an der Brücke

Die Lebenszeit der Rampe ist wahrlich abgelaufen: Der Zahn der Zeit, Rost und weitere Schäden haben der Stand- und Verkehrssicherheit der Stahlkonstruktion derart zugesetzt, dass gehandelt werden muss: Rostschäden müssen beseitigt, die Brückenwiderlager erneuert werden, ebenso Fahrbahnen und Knotenpunkte des Brückenbauwerkes. Teilweise mussten auf der maroden Rampe schon Fahrbahnen gesperrt werden.

Der Blick in die weite Zukunft: Ohne Stahlrampe und Hochstraße, aber eben erst in zwölf bis 15 Jahren soll der Verkehr auf „Ebene Null“ fließen: auf breiten, mehrspurigen Straßen hinaus zum Autobahnzubringer auf die A 40.

>>>> Ein viel befahrenes Nadelöhr

Der Marientorplatz unter der Hochbrücke ist auch für die verkehrliche Anbindung der Innenstadt wichtig. Über Steinsche Gasse und Heerstraße läuft auch die Verbindung zwischen Hochfeld und der Innenstadt.

Die Sanierung der Stahlrampe wird nicht ohne ihre Sperrung möglich sein. Auch dafür müssen die Verkehrsplaner Lösungen finden, wie sie insbesondere die Anbindung an die Innenstadt sicher stellen.