Duisburg.. „Jugendclub“ des Kom’ma-Theaters bringt moderne Fassung des Klassikers auf die Bühne. Premiere ist am Freitagabend. Weitere Termine geplant.
„Goethe, Faust – boah, wat verstaubt“, müssen sich wohl einige Schülerinnen und Schüler des Kom’ma-Theaters gedacht haben, als es an die Proben des deutschen Klassikers ging. Doch die Neuausrichtung des Stücks, die dabei herausgekommen ist, ist so gar nicht verstaubt: „It’s a match: Faust meets Gretchen“, so lautet der Titel der Inszenierung, die am Freitag um 20 Uhr im Kom’ma-Theater (Schwarzenberger Straße 147) Premiere feiert. Denn René Linke und Sascha Bauer, Regisseur und Produktionsleiter der freien Theatergruppe „Jugendclub“, erarbeiteten mit ihren jungen Schützlingen eine ganz eigene, neue und mutige Variante des Faust.
16 junge Schauspielerinnen und Schauspieler mit dabei
Seit Oktober des Vorjahres proben die 16 Schauspielerinnen und Schauspieler zwischen 14 und 22 Jahren in dieser Besetzung nun schon zusammen. Und plötzlich geht es nicht mehr (nur) um die großen, schweren Themen wie die Existenzkrise der Hauptfigur Dr. Faustus oder hochphilosophische humanistische Lehren, sondern um Fragen, die junge Menschen im Hier und Heute beschäftigen: Liebe im Zeitalter des Internets, Flirtverhalten, Dating-Apps und Geschlechterrollen.
Obwohl es ja eigentlich eine Tragödie ist, werden viele komödiantische Szenen in die Geschichte eingewoben. Nicht zuletzt durch die Inszenierung des Schauspiel-Ensembles als Dating-Firma „Love-Train“, die dem Publikum ganz nebenbei in zehn Übungen das Flirten beibringen will. Mithilfe dieser Neuausrichtung und Elementen wie Tanz, Gesang und Video holen die Mitglieder des „Jugendclubs“ einen Faust auf die Bühne, der mit ihrer Realität „matcht“, der in ihr Leben passt.
Theater als Verantwortung
René Linke und Sascha Bauer vom Kom’ma-Theater ist es wichtig, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Talente und Potenziale zu entdecken und als Team nicht nur ein tolles Theaterstück auf die Beine zu stellen, sondern auch etwas über Verantwortung, Pflichtbewusstsein und Zuständigkeiten zu lernen.
Doch um es mit Goethe zu sagen: „Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn!“ Die Premiere am Freitagabend ist zwar bereits ausverkauft, aber für Samstag, den 7. Juli, gibt es noch Karten und weitere Termine sind in Planung.