Duisburg. . Am 27. Juni um 12 Uhr startet der Kartenvorverkauf für das Duisburger Sommerkino. Eine neue Verkaufs-Software ist erstmals im Einsatz.

Wenn der Kartenvorverkauf fürs Stadtwerke-Sommerkino startet, herrscht in jedem Jahr ein gigantischer Andrang, der europaweit seinesgleichen sucht. „Wir hatten im vergangenen Jahr in den ersten Stunden im Internet einen größeren Ansturm zu verzeichnen, als die Londoner Kinos bei der letzten James-Bond-Premiere“, nennt Kai Gottlob einen verblüffenden Fakt.

Der Geschäftsführer des Filmforums hofft genau wie die anderen Sommerkino-Macher, dass sich zum heutigen Verkaufsstart (Beginn: 12 Uhr) die Probleme der Vorjahre nicht wiederholen. Da hatten hunderte Filmfans über Stunden in der digitalen Warteschleife festgehangen, ohne eine Karte für den Wunschfilm zu bekommen.

Neuer Verkäufer, neues System

Die Einstiegsfrage beim gestrigen Gespräch ergibt sich daher beinahe von selbst: Warum er davon überzeugt ist, dass es in diesem Jahr für die Internetkunden besser läuft? Kai Gottlob antwortet spontan: „Weil wir den größten Kinoticket-Verkäufer Europas für uns gewinnen konnten!“ Dieser hat ein komplett neues System entwickelt, das die immense zeitgleiche Nachfrage der unzähligen Interessenten besser bewältigen können soll. Ob das alles wie gewünscht klappen wird, weiß aber auch Gottlob derzeit nicht: „Dieses neue System wird bei uns quasi ins kalte Wasser geworfen.“ Er und sein Team verspüren auch deshalb seit Wochen eine gewisse Anspannung.

Klar ist: Auch mit der neuen Software wird es zu Wartezeiten kommen. „Stellen sie sich vor, 800 Leute wollen im selben Moment durch eine Tür – das kann nun mal nicht klappen“, so Gottlob.

Warteschlange über den Dellplatz hinaus

Wer nicht auf das Internet setzen will, sondern auf den direkten Kartenverkauf, hat dazu an drei Stellen Gelegenheit: im Landschaftspark Nord am Ticketcontainer (vier Kassen) sowie im Hauptschalthaus (eine Kasse) sowie im Filmforum am Dellplatz (eine Kasse). Gottlob rät aber zum Internetkauf: „Im vergangenen Jahr hatten wir am Filmforum eine Warteschlange, die bis über den Dellplatz hinweg reichte. Im Landschaftspark sah es nicht besser aus.“ Wenn man dort stundenlang anstehen müsse, sei die Frustrationsgrenze vermutlich eher erreicht, als wenn man daheim am Computer ausharrt, so Gottlob.

Wer heute leer ausgeht, der sollte nicht schmollen – sondern weiter regelmäßig auf die Internetseite schauen. „In jedem Jahr gibt es für jeden Film Kartenrückläufer“, weiß Gottlob. Auch an der Abendkasse gibt es immer sehr gute Chancen, noch Tickets zu ergattern. Nicht benötigte Sponsorenkarten seien dann oft ebenso zu haben wie nicht abgeholte Gewinnspiel-Tickets.

>>DATEN UND FAKTEN ZUM SOMMERKINO

Vom 12. Juli bis 19. August werden bei der 22. Auflage des Sommerkinos an 39 Spielabenden 44 Filme gezeigt. An fünf Samstagen gibt es ein Mitternachtskino. Im Vorjahr saßen 44 079 Besucher vor der Leinwand, was einer Auslastung von über 93 Prozent entsprach.

Gezeigt wird die übliche Mischung aus Arthaus-Filmen und Hollywood-Blockbustern.