Duisburg. . Von Plänen der Bundesregierung, die Teilhabe von Langzeitarbeitslosen am Arbeitsmarkt zu verbessern, könnte Duisburg erheblich profitieren.

Mit einer Fördersumme von vier Milliarden Euro will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) die Chancen von Langzeit-Arbeitslosen auf dem allgemeinen und dem sozialen Arbeitsmarkt verbessern. In Duisburg sind die Hoffnungen groß, davon erheblich profitieren zu können. „Ich gehe davon aus, dass wir mehrere tausend Arbeitsverhältnisse fördern können“, sagt Werner Rous, Leiter des Jobcenters, dem Sozialausschuss des Rates. Seine Zuversicht nährt ein Referenten-Entwurf für die parlamentarische Beratung zur Änderung des Sozialgesetzbuches (SGB II) – das Gesetz soll der Bundestag bis Anfang 2019 verabschieden.

Förderung soll erleichert werden

„Dass auch eine Förderung von Beschäftigungsverhältnissen im sozialen Arbeitsmarkt möglich sein soll, ist eine wichtige Botschaft“, so Rous, dessen Behörde in Duisburg 13 000 Menschen zu ihren Kunden zählt, die mindestens ein Jahr ohne Beschäftigung sind. Bedeutsam sei das für die Unterstützung „sehr arbeitsmarktferner Personen“, die nach mindestens sechs Jahren Arbeitslosigkeit fünf Jahre lang gefördert werden können. Der Gesetzentwurf sieht dabei eine 100-Prozent-Förderung in den ersten beiden Jahren vor. Für alle anderen Langzeit-Arbeitslosen sollen die Förderung eines Arbeitsverhältnisses erleichtert werden. „Unsere Prüfung wesentlich zu vereinfachen, ist eine sehr gute Idee“, lobt Rous. Der Gesetzentwurf sieht die Möglichkeit einer zweijährigen Förderung von Jobs für Arbeitslose vor (bis zu 75 % im ersten, bis 50 % im zweiten Jahr). Betriebe, Stadt und Beschäftigungsgesellschaften ruft Rous auf, ihren Beitrag zu leisten: „Kampf gegen Langzeit-Arbeitslosigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“

 Werner Rous leitet das Jobcenter Duisburg.
Werner Rous leitet das Jobcenter Duisburg. © Martin Schroers

Ein erster Zwischenbericht liegt zum „Duisburger Modell“ vor, in diesem Projekt fördert das Land bis zu 100 Arbeitsverhältnisse von Langzeitarbeitslosen mit rund 4,5 Millionen Euro in 2018 und 2019. Bislang haben 48 Arbeitgeber bis zu 125 Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten, für die das Jobcenter 50 Kandidaten ermittelt hat. Die ersten 14 haben eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen. Weitere Vorstellungsgespräche sind terminiert, berichtet die Verwaltung.