Unwetter: Unfälle in Duisburg – keine Züge nach Oberhausen
•
Lesezeit: 3 Minuten
Duisburg. Sturm und Regen haben in Duisburg für Schäden gesorgt. Die Polizei berichtet von vielen Unfällen und warnte vor herausgehobenen Gullydeckeln.
Vollgelaufene Straßen, Tunnel und Keller, Wassermassen, die Gullydeckel hochdrückten: Mit Urgewalt zog Dienstagnachmittag das Unwetter mit Sturm und Regen über die Stadt, vor allem über die Innenstadt. Viel Arbeit für Feuerwehr und Polizei – dabei ließ der Regen auch den Keller des Polizeipräsidiums volllaufen.
Die Wetter-Apps überschlugen sich gegen 16.25 Uhr, da wurden die Warnstufen erhöht: Unwettergefahr für Duisburg. Wohl dem, der im Trockenen saß. Es goss aus Kübeln, binnen kürzester Zeit stand zum Beispiel die Unterführung der A59 in der Innenstadt stand voller Wasser, Autos pflügten durch knietiefe Seen.
Die Polizei berichtet, dass unter anderem die Straßen Unkelstein, Sternbuschweg/Kalkweg sowie die Meidericher Straße in Duissern und Wacholderstraße in Wanheimerort betroffen waren. Trotz neuer Kanalisation: Auch der Karl-Lehr-Tunnel lief wieder voll. An etlichen Stellen mussten Streifenwagen abgesoffene Tunnel absperren. Gefährlich sind auch durch die Wassermassen herausgehobene Gullydeckel. Zu 25 Stellen musste die Polizei ausrücken. Am Unkelstein blieb ein Autofahrer im Wasser stecken. Mit Mühe konnte er sich immerhin selbst befreien.
Regenschirme? Sie halfen bei den böigen Wassermassen von oben nicht viel. Viele nahmen es gelassen und liefen pitschnass durch die Straßen. Nicht ungefährlich war es trotzdem: Windböen rissen einige Markisen am City-Palais ab, Stühle flogen über die Terrassen. Auch in der Königsgalerie stand das Wasser. Und im Lehmbruck-Museum. Dort drückten die Wassermassen von der Düsseldorfer Straße in die Keller, stand dort bis zu 20 Zentimeter hoch. Auch der Klimaanlage bekam das Wasser nicht gut. „Das Depot mit den Kunstwerken war aber nicht betroffen“, gab Museumsleiterin Söke Dinkla am Abend Entwarnung, als die Feuerwehr nach ihrem Pumpeinsatz die Schläuche einrollte.
Am späten Dienstagabend musste die Feuerwehr bei einem Fachhandel für Baubedarf an der Straße "Auf der Höhe" in Kasslerfeld ausrücken. Dort sind große Mengen Wasser ins Gebäude gelaufen, die die Einsatzkräfte abpumpen.
Zugverkehr zwischen Duisburg und Oberhausen liegt lahm
Zwischen Duisburg Hauptbahnhof und Oberhausen Hauptbahnhof wurde der Zugverkehr in Folge des Unwetters komplett eingestellt, im Raum Oberhausen war ein Stellwerk gestört. Reisende berichteten, dass ein Blitzeinschlag die Störung verursacht haben soll. Ein Schienenersatzverkehr konnte kurzfristig nicht eingerichtet werden. Reisenden blieb lediglich die Möglichkeit, mit Linienbussen nach Oberhausen zu fahren.
Ein Feuerwehrmann in der Leitstelle erklärte: „Alle verfügbaren Kräfte sind unterwegs.“ 180 Einsätze zählte die Feuerwehr bis zum späten Abend. 200 Mann waren im Einsatz. Bis alle Anforderungen abgearbeitet wurden, dauerte es Stunden. Viel Arbeit gab es auch in einem Fliesenmarkt in Kaßlerfeld. Dort stand das Wasser einen Meter hoch.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.