Duisburg. . Zum zehnten Mal machten sich die Ultra-Langläufer auf den Weg von der Ruhrquelle in Winterberg bis zur Mündung in Duisburg.

Vor zehn Jahren hatte Jens Witzel die Idee, den 2006 eröffneten Ruhrtalradweg für einen Ultralauf zu nutzen. Jetzt konnte der runde Geburtstag der „Tortour de Ruhr“ gefeiert werden. Am frühen Samstagmorgen machten sich 105 Läufer auf den 230 Kilometer langen Weg von der Ruhrquelle in der Nähe von Winterberg bis zur Ruhrmündung in Duisburg.

Auch Sportler, die sich nicht auf die extrem lange Strecke wagen wollten, konnten mitmachen. Starten konnte man noch in Arnsberg (Laufstrecke 160 Kilometer) oder Hagen (100 km). Die „Kurzstrecken“ mit einbezogen, machten sich insgesamt 240 Teilnehmer auf den Weg.

Supporter verpflegen die Ultra-Marathoni

Dabei waren sie nicht auf sich allein gestellt, Voraussetzung war, dass die Ultra-Läufer von einem Begleiter-Team unterstützt werden. Die „Supporter“ haben die Aufgabe, die Ultra- Marthonis zu verpflegen, mit Getränken zu versorgen und vor allen Dingen moralisch zu unterstützen. Immerhin ging es die ganze Nacht zum Pfingstsonntag an der idyllischen Ruhr entlang in Richtung Westen bis zur Rheinorange-Landmarke in Kaßlerfeld.

Rafael Rodriguez Saena, Sieger über die 100 Kilometer Distanz, bei der Zielankunft beim Ultramarathon.
Rafael Rodriguez Saena, Sieger über die 100 Kilometer Distanz, bei der Zielankunft beim Ultramarathon. © Lars Fröhlich

Andre Blumberg schlug als Erster an der markanten Großskulptur an. Der Extrem-Läufer, der seit einigen Jahren in Hongkong lebt, verbesserte den bisher bestehenden Streckenrekord um mehr als eine Stunde. Insgesamt brauchte er 24 Stunden und 14 Minuten für die Langdistanz. Jens Werbonat (Dinslaken) war als Zweiter zwei Stunden länger unterwegs. Julian Schneckenburger kam als Vierter ins Ziel. Der Schweizer hatte zwar mit einem Podestplatz geliebäugelt, aber am Ende überwog die Freude, den Lauf durch die lange Nacht ohne größere Probleme bewältigt zu haben. Das erste Bier aus der Dose schmeckte jedenfalls, sichtlich stolz meinte er: „Das ist schon ein geniales Gefühl. Ein tolles Ergebnis, immerhin bin ich unter 30 Stunden geblieben.“

Blasen und schmerzende Beine

Der Württemberger Victor Goncalves lief die 160-km-Strecke ab Arnsberg und wurde von seinem Schwiegervater und seiner künftigen Ehefrau Natalie betreut. Mit dabei war auch sein Freund Jürgen Franz. Der lief die letzten 42 Kilometer an Goncalves’ Seite: „Das war schon extrem motivierend und gibt einem noch einmal einen richtigen Schub.“ Der Zweite des 100 Meilen-Rennens (160 km) war froh, diesmal durchgehalten zu haben: „Beim ersten Mal musste ich aufgeben.“ Die Blasen und schmerzenden Beine waren schnell Nebensache, dass Gefühl, dass Ziel am Rhein erreicht zu haben, ließ ihn alle Beschwerden und Mühen vergessen. Und bis zum Hochzeitstanz werden die Blessuren mit Sicherheit wieder verheilt sein.

>> Die Sieger

Die Sieger über 230 Kilometer (ab Ruhrquelle): 1. Andre Blumberg, 24:14 Stunden. 2. Jens Werbonat, 26:16 Std. 3. Manuel Tuna, 26:34 Std. Frauen: Antje Müller (7. Gesamtrang) 28:48 Std.

160 km (ab Arnsberg): 1. Jens Uwe Brack, 18:00 Std. Frauen: Christina Frey (13.), 22:15 Std. 100 km (ab Hagen): 1. Rafael Rodriguez-Baena, 8:15 Std. Frauen: Anette Hausmann (4.) 9:24 Std.