Düsseldorf. . Veranstalter Schaller tritt beim Loveparade-Prozess in den Zeugenstand. Auf der Anklagebank sitzt er nicht. Gegen ihn war nie ermittelt worden.

Beim Loveparade-Strafprozess tritt am Dienstag eine der prominentesten Figuren des Verfahrens in den Zeugenstand: der Fitnessketten-Unternehmer Rainer Schaller (49). Er war mit seiner Gesellschaft Lopavent Veranstalter der Technoparade in Duisburg, bei der im Juli 2010 21 junge Menschen starben und mindestens 650 verletzt wurden. Drei Tage hat das Landgericht Duisburg für seine Vernehmung angesetzt.

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Als das Düsseldorfer Oberlandesgericht vor gut einem Jahr den Prozess anordnete, erklärte Schaller: „Ich bin froh, dass es einen Prozess geben wird und vertraue auf das deutsche Rechtssystem. Dieses wird Klarheit darüber bringen, was damals wirklich geschah.“ Für Angehörige und Verletzte sei es enorm wichtig, die Verantwortlichen zu finden. „In Duisburg fand keine Naturkatastrophe statt, sondern Menschen haben Fehler gemacht.“

Er selbst sitzt in dem Prozess nicht auf der Anklagebank. Gegen ihn und den früheren Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland war nie ermittelt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte erklärt, ihr lägen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass die beiden selbst Einfluss auf die aus Sicht der Anklage fehlerhafte Planung oder rechtswidrige Genehmigung genommen hatten.