Duisburg. . Das Wetter hat die Spargelernte verzögert, aber zum Wochenende geht’s richtig los mit dem königlichen Gemüse aus heimischem Anbau.
Er hat in diesem Jahr ganz schön auf sich warten lassen, der heimische Spargel. Aber zum Wochenende, verspricht Sebastian Kress vom Ellerhof in Mündelheim, kann mit den schmackhaften weißen (und grünen) Stangen gerechnet werden.
Im April, so die langjährige Erfahrung, beginnt die Spargelsaison. Aber der launische Monat hat die Hälfte schon hinter sich. Aber das Wetter hat 2018 einfach nicht mitgespielt. Es sei zu lange zu nass gewesen, um den Ackerboden vorzubereiten für die Spargelernte. Anbaugebiete mit viel Sand im Untergrund haben es da besser als der Mündelheimer Rheinbogen: „Der Lehm bindet das Wasser“, erläutert Kress: „Deshalb haben wir dieses Jahr erst spät angefangen.“
Aber jetzt ist es muckelig warm unter den Folien, die die Erdhügel bedecken, unter denen das königliche Gemüse dem Licht entgegenwächst. Und hier und da verraten kleine Erdhügelchen, dass die Spargelspitze kurz vorm Durchbruch steht, die Stange also gestochen werden kann.
Dazu benutzen die sieben Saisonkräfte die auf den Ellerhof-Spargelfeldern in Mündelheim und im nördlichen Düsseldorfer Stadtteil Wittlaer tätig sind, ein spezielles Werkzeug mit entsprechend langem Stil.
Richard Helinski kommt aus Polen kommt seit 14 Jahren zur Spargelernte auf den Ellerhof, dessen Chef Jürgen Schaumlöffel damals den Mut hatte, mit dem Spargelanbau in Duisburg Neuland zu betreten. Auf längerfristige Zusammenarbeit legt man Wert in Mündelheim, denn Spargelstechen hat viel mit Erfahrung zu tun.
Spargelspinne hebt die Folie vom Erdwall
Von weitem sichtbar sind die Spargelstecher durch die „Spargelspinne. Ein Gerät, das sie mit führen und das vorne die Folie vom Erdwall hebt und Platz schafft für den Erntearbeiter und hinten die Folie wieder säuberlich aufs aufgehäufte Erdreich auflegt, damit die Ernte auch am nächsten und übernächsten Tag noch weitergehen kann. 35 Kilogramm kann man pro Stunde schaffen, schätzt Helinski. Und Kress ergänzt: Fünf Tonnen Spargel könne man pro Hektar in den wenigen Wochen der Saison ernten. Vier Hektar Spargelfelder hat der Ellerhof, drei Hektar für weiße, ein Hektar für grüne Stangen.
„Am Freitag und Samstag geht es richtig rund“, erwartet Kress. Am Freitag öffnet dann auch der Hofladen für die Spargelkunden, die schon seit geraumer Zeit nachfragen, wenn’s denn soweit ist mit den ersehnten köstlichen Stangen. Die werden auf Wunsch auch sofort geschält, eine entsprechende Maschine wurde vor Jahren bereits angeschafft.
Und die Qualität des Jahrgangs 2018? „Am Anfang ist die Qualität immer gut“, sagt Kress. Und Helinski reckt nur den Daumen aufwärts: ein klares Urteil des Kenners.
Rheinbogen-Spargel für Supermärkte und Restaurants
Außer den Kunden im Hofladen, darunter ein großer Anteil von Stammkunden, werden vier Supermärkte und zwei Gaststätten mit Mündelheimer Rheinbogen-Spargel versorgt. Und natürlich das Bauerncafé auf dem Ellerhof.
So wechselhaft der Beginn der Spargelsaison ist, so klar festgelegt ist ihr Ende: Am 24. Juni gibt’s bei den meisten Erzeugern die letzten deutschen Stangen – und dann darf gewartet werden bis April, sofern die Begehrlichkeit nicht auf Importware gelenkt wird.
Warum der Ernte-Stop im Juni: „Wir ernten dann nicht mehr, um der Pflanze genug Zeit zu lassen zum Regenieren.“ Und genug Zeit zum Spargelschlemmen ist bis dahin auch noch – auch wenn die Erntezeit in diesem Jahr ein bisschen Verspätung hatte.
>>> Verkauft wird ab Freitag im Hofladen
In der ersten Aprilwoche begann 2017 die Spargelernte auf dem Ellerhof. Das war der früheste Beginn seit 2006, dem ersten Spargeljahr im Süden der Stadt.
Verkauft wird ab Freitag im Hofladen, Rheinfeldsweg 18, geöffnet werktags von 9.30 bis 18.30 Uhr, samstags bis 16 und sonntags bis 13 Uhr.