Duisburg. Nach dem Brand unter der Berliner Brücke ist weiter unklar, welche Schäden die Brücke hat. Im Artikel finden Sie auch die aktuelle Verkehrslage.

Die A59 in Duisburg bleibt noch mindestens bis zum Beginn der kommenden Woche gesperrt. Das kündigte der Landesbetrieb Straßen NRW am Donnerstagmorgen an. Bis dahin müssen noch die entnommenen Materialproben der geschädigten Brücke untersucht und weitere statische Berechnungen angestellt werden. Ein Lkw-Brand unter der Berliner Brücke ist der Grund für die Sperrung, die vor allem zu Stoßzeiten massiven Auswirkungen auf die Verkehrssichte auf den Ausweichstrecken hat. Die Polizei geht in dem Fall von Brandstiftung aus. Tatverdächtig sind zwei 19 und 29 Jahre alte Duisburger. Sie sollen am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden.

Spezielle Stahlelemente müssen eventuell erst neu angefertigt werden

Die aktuellen Untersuchungen der Experten gehen laut Straßen NRW in zwei Richtungen: Zum einen muss geklärt werden, wie die beschädigten Stahlelemente der "externen Vorspannung" der Brücke, die derzeit demontiert werden, neu beschafft und wieder angebracht werden können. Diese Vorspannung war 2001 installiert worden, um die mittlerweile 60 Jahre alte Brücke belastbarer zu machen. Die Herausforderung hierbei: Die beschädigten Spannglieder gibt es nicht "um die Ecke", sie müssen extra angefertigt werden.

Darüber hinaus erwartet Straßen NRW vom Gutachter eine Aussage über den Zustand der eigentlichen Brücke. Hat der Beton beziehungsweise die innenliegende Stahlbewehrung so stark gelitten durch die Hitzeentwicklung, dass die Brücke ein zusätzliches statisches Problem hat? Dazu gebe es noch keine verlässlichen Aussagen, so der Landesstraßenbaubetrieb.

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Unter anderem mit der Stadt Duisburg soll es noch in dieser Woche eine Verkehrsbesprechung geben, in der die Gutachterergebnisse, die Auswirkungen und mögliche Verkehrsführungen unter Betrachtung aller denkbaren Szenarien besprochen werden. Anfang kommender Woche sollen die weitere Vorgehensweise und die notwendigen Reparaturen feststehen.

Die aktuelle Verkehrslage mit Staus und stockendem Verkehr in und um Duisburg (Stand: 17.20 Uhr, Quelle WDR):

A3: In Richtung Oberhausen drei Kilometer stockender Verkehr zwischen Hünxe und Dinslaken-Nord, mehr als 20 Kilometer Stau und stockender Verkehr zwischen Kreuz Ratingen-Ost und Kreuz Oberhausen

A40: In Richtung Duisburg sechs Kilometer Stau zwischen Duisburg-Häfen und Homberg, in Richtung Essen sechs Kilometer Stau zwischen Duisburg-Homberg und Kreuz Kaiserberg nach einem Unfall, dort ist aktuell nur ein Fahrstreifen frei, zehn Kilometer stockender Verkehr zwischen Mülheim-Winkhausen und Dreieck Essen-Ost

A57: In Richtung Krefeld zehn Kilometer Stau zwischen Kreuz Kaarst und Krefeld-Zentrum, dort ist nur ein Fahrstreifen frei

A59: In Richtung Dinslaken (zwischen Kreuz Duisburg und Meiderich gesperrt) drei Kilometer Stau ab Duisburg-Buchholz

Ampelschaltung an Hauptausfallstraßen in Duisburg verändert

Die Sperrung der Autobahn führt auch zu erheblichen Belastungen der innerstädtischen Straßen. Deshalb hat sie als Sofortmaßnahme die Ampelprogramme auf den Hauptausfallstraßen, die als Ausweichstrecken für die gesperrte A59 genutzt werden, optimiert.

So sind auf der Mülheimer Straße Richtung A40, auf der Wintgensstraße/Meidericher Straße/Emmericher Straße bis zur A42 und der Ruhrorter Straße/Hafenstraße die Ampelphasen für den stadtauswärtsfahrenden Verkehr den höheren Verkehrsmengen angepasst worden. Solange die A59 in Fahrtrichtung Norden gesperrt bleibt, laufen diese optimierten Ampelprogramme mit längeren Grünphasen. Also mindestens bis Donnerstag.

Duisburger Verkehrsgesellschaft leitet Busse um

Das soll helfen, „allerdings muss der komplette Verkehr auf den Ausweichstrecken mit Staus rechnen“, so ein Stadtsprecher. Die DVG lässt ihre Autobahn-Linie SB 40 über die B 8 fahren, wodurch es zu Verspätungen kommen wird. Die Umleitung der Linie 907 in Folge der Brückensperrung auf der A59 ist seit Donnerstagmorgen aufgehoben. Sie fährt wieder den normalen Linienweg. Dennoch ist vor allem im Berufsverkehr mit Verspätungen zu rechnen. (red)