Hochfeld. . Die Kita vom Deutschen Roten Kreuz, das Schwedenheim, verbindet sich mit dem Duisburger Stadtteil noch enger und erweitert dabei sein Konzept.

86 Kinder aus 19 verschiedenen Nationen beherbergt die Kindertagesstätte Schwedenheim. Laut Ilona Mlynski, Einrichtungsleiterin der Kita, gebe es jährlich mehr Bewerber als vorhandene Plätze: „Alle können nicht aufgenommen werden. Das geben die Räumlichkeiten nicht her.“ Warum das Schwedenheim an der Heerstraße in Hochfeld derzeit so beliebt ist, zeigt auch die aktuelle Entwicklung. Denn die Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) darf sich seit kurzem auch als Familienzentrum bezeichnen.

Es ist ein bedeutender Schritt für die Kita. „Es gibt nun eine Konzept-Erweiterung. Von der reinen Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsarbeit zu einer im Stadtteil eng verknüpften und familienorientierten Arbeit“, erklärt Marie Berse, die Fachberaterin für Kindertagesstätten beim DRK. In Hochfeld erwirkten sie in den vergangenen Monaten einige Kooperationen mit anderen Institutionen. „Das sind Kinderärzte, Schulen und Kindertagespflegestätten. Auch mit dem Seniorenheim nebenan arbeiten wir jetzt zusammen“, so Berse.

Auf die Kita kommt viel Arbeit zu

Ilona Mlynski weiß, dass durch die Erweiterung zum Familienzentrum eine Menge Arbeit auf alle zukommt: „Wir bieten nun auch einige Kurse für Eltern an, deren Kinder nicht bei uns angemeldet sind“. Das sind zum Beispiel Yoga- und so genannte Rückenfit-Treffen. Oder auch ein bunter Nachmittag mit einer arabisch sprechenden Kosmetikerin, die Müttern einige Tipps und Tricks zeigen kann.

Bevor es überhaupt zur Ernennung zum Familienzentrum gekommen ist, hatten die Verantwortlichen des Schwedenheims ebenfalls einiges um die Ohren: „Wir sprechen dabei von einer Zertifizierungsphase, die sich schon über ein knappes Jahr hinzieht“, sagt Mlynski und fügt hinzu: „Es fängt damit an, mögliche Kooperationspartner anzuschreiben und sich miteinander zu vernetzen. Wir schauen auch, was die Eltern in unserem Stadtteil brauchen. Leute, die dafür zuständig sind, haben wir ebenfalls mit aufgegriffen.“

Hochfeld wurde unter die Lupe genommen

Der Zertifizierungs-Prozess zum Familienzentrum hat der Kita und ihrer Leiterin Ilona Mlynski viel Arbeit beschert.
Der Zertifizierungs-Prozess zum Familienzentrum hat der Kita und ihrer Leiterin Ilona Mlynski viel Arbeit beschert. © Daniel Elke

Eine Aufgabe für eine erfolgreiche Zertifizierung war die Sozialraumanalyse. Hochfeld wurde dabei unter die Lupe genommen. „Wir sind gemeinsam mit Pädagogen und Kindern durch den Stadtteil gelaufen. Die Kinder haben uns erzählt, zu welchen Orten sie in Hochfeld Bezüge haben“, erklärt Marie Berse. Die Kita-Mitarbeiter merken, dass das Schwedenheim an Beliebtheit dazu gewonnen hat. „Auch weil die Eltern eigenständig Fragebögen ausgefüllt haben und ihre Wünsche zu Angeboten im Familienzentrum äußern konnten“, sagt Leiterin Mlynski.

In den nächsten Monaten erwartet das Schwedenheim noch einen Besuch von der „Konkret Consult Ruhr GmbH“, die eine Prüfung für das Landesprogramm „Familienzentrum NRW“ durchführt. Die Kita erhält abschließend ein Gütesiegel, das für die nächsten vier Jahre gültig ist – so lange ist das Schwedenheim ein anerkanntes Familienzentrum und eine gute Anlaufstelle für Eltern in Hochfeld.