Duisburg. . Der Wittener Möbelhändler wird auf der Zeus-Brache in Meiderich ein Möbelhaus plus Gewerbepark errichten. Die Bagger rollen aber nicht vor 2020.

Der Wittener Möbelhändler Ostermann will jetzt doch auf der Brache des Zeus-Geländes in Meiderich neben Ikea ein Möbelhaus errichten. Die Pläne haben sich aber geändert.

Schon 2011 stellte Rolf Ostermann seine Pläne für Duisburg vor.
Schon 2011 stellte Rolf Ostermann seine Pläne für Duisburg vor. © Stephan Eickershoff

Schon 2013 wurde ein erster Bebauungsplan für die Meidericher Fläche beschlossen. Er sah den Bau eines großflächigen Möbeleinzelhandels, einen Gartenfachmarkt sowie einem Gewerbegebiet vor. Zugleich lagen Ostermann und die Möbelhauskette Höffner von Kurt Krieger im Wettstreit: Wer baut zuerst? Krieger auf der Duisburger Freiheit in der Innenstadt oder Ostermann in Meiderich? Im Ergebnis keiner: Krieger packte bekanntlich die Pläne ganz in die Tonne, Ostermann legte sie auf Eis.

Gesamte Fläche misst 13 Hektar

Zum einen sei es nicht gelungen, einen Gartenmarkt zu finden, der sich als Mieter auf der Fläche ansiedeln wollte, erklärte Möbelhaus-Chef Rolf Ostermann. Vor allem aber habe man Anfang 2016 ein Möbelunternehmen in Leverkusen übernehmen können: „Und zwei so große Brocken sind für ein Familienunternehmen zu viel.“

Seine aktualisierten Pläne sehen nun ein Einrichtungshaus mit Küchenzentrum und einem Mitnahmemöbelmarkt mit einer reduzierten Verkaufsfläche von maximal 40.000 m² (statt bisher 50.000 m²) sowie ein Gewerbegebiet für Dienstleistungsbetriebe mit einer Gesamtfläche von knapp 60.000 m² vor. Insgesamt misst die Fläche 13 Hektar.

Das sogenannte Zeus-Gelände an der alten Emscher wurde als Lagerplatz genutzt.
Das sogenannte Zeus-Gelände an der alten Emscher wurde als Lagerplatz genutzt. © Lars Fröhlich

Man habe angesichts der Zunahme des Internethandels umgeplant „von sehr, sehr groß auf ausreichend groß für die nächsten 20 Jahre“, sagte Ostermann. Das Duisburger Möbelhaus entspreche von der Größe her dann den Ostermann-Standorten in Bottrop und Haan und sei etwas kleiner als das „Mega-Center“ in Witten. Man werde am neuen Standort rund 70 Millionen Euro investieren und etwa 300 Arbeitsplätze schaffen.

OB Link: "Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt"

„Diese Fläche bietet ideale Voraussetzungen zur Entwicklung. Die Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt, wir freuen uns über das Engagement des Unternehmens Ostermann“, erklärte am Donnerstag Oberbürgermeister Sören Link. Baudezernent Tum betont, dass „durch die Reaktivierung der verbleibenden Teilflächen zusätzlich dem hohen Bedarf an Gewerbeflächen nachgekommen wird.“

Für Anfang Juni ist die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit geplant, in der die Pläne vorgestellt werden. Bis zur Grundsteinlegung wird es allerdings noch dauern. Der gültige Bebauungsplan und der Flächennutzungsplan müssen für die neue Planung geändert werden, der Zeitplan sieht dafür knapp zwei Jahre vor, so dass 2020 „die Bagger rollen könnten“, so die Stadt.

Die Brache des Zeus–Geländes östlich der Autobahn A 59 zwischen der Alten Emscher und der ehemaligen Walzengießerei wurde bis Ende des 20. Jahrhunderts als Schlackenaufbereitung und Lagerplatz der Stahlindustrie genutzt. Von der Hamborner Straße ist das Gelände über eine Brücke über die A 59 erschlossen.