Duisburg. Das Duisburger “Platzhirsch“-Festival ist nicht mehr umsonst und draußen. Konzerte und Kunstaktionen finden drinnen statt. Der Vorverkauf läuft.

Das Platzhirsch-Festival legt in diesem Jahr eine Sommerpause ein und wird erstmals im November stattfinden. Die Konzerte, Performances und Kunst-Veranstaltungen sollen in den Kneipen rund um den Dellplatz stattfinden. Das Lehmbruck-Museum, die Kirche St. Joseph und das Djäzz sind weiterhin mit dabei. „Es war immer ein ziemlicher Druck zu wissen, dass nach den Ferien das Festival stattfindet und laufen muss. Wir haben immer durchgearbeitet. Nun wollen wir den Sommer auch mal genießen“, wirbt Mit-Organisatorin Luise Hoyer um Verständnis.

Das Lehmbtruck-Museum wird auch im November ein Spielort sein.
Das Lehmbtruck-Museum wird auch im November ein Spielort sein. © Stephan Eickershoff

Komplett habe man das Festival aber auch nicht ausfallen lassen wollen – so sind die Macher auf die Idee mit der Herbst-Ausgabe gekommen. Am 23. und 24. November röhrt der Hirsch. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen. Tickets kosten 20 Euro, an der Abendkasse 25 Euro. Immerhin: Der Termin für das nächste Jahr steht bereits fest – dann wird es wieder Ende August werden. „Nach so vielen Jahren wollen wir einfach auch mal neue Ideen und Konzepte ausprobieren“, erklärt Luise Hoyer. Ideen gebe es genug, einige bräuchten allerdings einen längeren Vorlauf. Zu viel wollen die Organisatoren aber noch nicht verraten. Auch die Bandnamen, wer auftritt, werden erst später bekannt gegeben. Nur so viel: Sie bemühen sich, auch wieder ein Programm für Kinder auf die Beine zu stellen.

Pause verschafft finanzielles Polster

René Wolf, der in der Vergangenheit für das Programm und den Markt auf dem Dellplatz verantwortlich zeichnete, wirkt erleichtert: „Der Dellplatz hat immer viel Energie gebunden. Wir waren abhängig vom Wetter, mussten drei Tage bespielen, die zudem richtig viel Geld kosteten.“ Vor allem die Sondergenehmigung für den Sonntag war teuer. Die Stadt fördert das Festival mittlerweile mit 10 000 Euro, für künstlerische Projekte gibt es zusätzliches Geld. Nun fallen Markt und die große Hauptbühne erst einmal aus. Stattdessen muss sich jeder, der ein Konzert hören will, ein Ticket besorgen.

Luise Hoyer gehört mit zu den Veranstaltern, die das Festival ehrenamtlich stemmen.
Luise Hoyer gehört mit zu den Veranstaltern, die das Festival ehrenamtlich stemmen. © Lars Fröhlich

In den vergangenen Jahren zählte das Platzhirsch-Festival zwischen 8000 und 10 000 Besuchern. Zahlende Gäste gab’s aber nur etwas mehr als 1000. „Es ist völlig okay, sich nur Konzerte auf dem Platz anzuschauen. Das war immer Teil der Idee. Dank der Pause können wir aber ein finanzielles Polster für nächstes Jahr aufbauen.“ Nun werde parallel bereits für nächstes Jahr geplant. „Wir möchten vielleicht den Platz anders gestalten, das braucht aber einigen Vorlauf“, sagt Luise Hoyer. Denkbar sei auch, dass zwischendurch dennoch Überraschungsaktionen auf dem Dellplatz stattfinden. „Einige haben gefragt, ob wir nun dem Weihnachtsmarkt Konkurrenz machen möchten“, weiß Hoyer. „Im Gegenteil: Vielleicht kommt ja der eine oder andere vom Weihnachtsmarkt danach zu uns“, hofft Wolf auf neue Besucher, die das Festival entdecken.

Das Programm werde in jedem Fall alternativ bleiben. Allen Zweiflern wollen Luise Hoyer und René Wolf mit auf den Weg geben: „Vertraut uns. Das wird gut, weil wir große Lust darauf haben.“

>>DIE ARBEIT VON EHRENAMTLICHEN

Das Festival wird vom Verein „Kultursprung“ veranstaltet und komplett von Ehrenamtlichen gestemmt. „Zum harten Kern gehören etwa fünf bis zehn Leute. Am Wochenende selbst sind dann bis zu 150 Freiwillige aktiv“, erklärt René Wolf.

In diesem Jahr werde man wohl weniger Ehrenamtliche brauchen, da die meisten von ihnen auf dem Dellplatz tätig waren. Neue Mitarbeiter seien aber immer willkommen.