Duisburg/Essen. Für eine psychologische Studie werden heterosexuelle Männer gesucht, die sich Porno-Bilder ansehen sollen. Es geht um Porno-Sucht.

Wer im Internet nach Pornos sucht, wird schnell fündig. Sie können jederzeit und in schier unendlicher Menge vermeintlich anonym konsumiert werden. Es gibt für jede Vorliebe alles an Bildern und Videos - und das kostenlos. Sexual- und Suchtforscher beobachten seit Jahren, dass immer mehr Männer süchtig nach nackter Haut in der virtuellen Realität sind. Doch was genau passiert im Gehirn eines Mannes, wenn er sich Pornos anschaut, welche Reize werden ausgelöst, und was bewirken sie?

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Um diesen und weiteren Fragen auf den Grund gehen zu können, sucht Doktorandin Stephanie Antons von der Uni Duisburg-Essen heterosexuelle Probanden, die an ihrer Porno-Studie teilnehmen. Es geht um Pornografie und ihre Auswirkungen auf das menschliche Gehirn, und darum, Menschen zu helfen, die pornosüchtig sind.

Uni Duisburg-Essen sucht heterosexuelle Männer

Gesucht werden ausschließlich heterosexuelle Männer. Aus früheren Studien weiß man, dass Pornos vor allem für Männer zur Gefahr werden können. Anonymität ist selbstverständlich. Für die Laborversuche werden die Teilnehmer nach Duisburg und Essen eingeladen. Gezeigt werden allerdings keine Sex-Videos, sondern Bilder mit entsprechenden pornografischen Inhalten. Während sich die Männer die Bilder der nackten Frauen anschauen, messen die Forscher die Hirnströme der Probanden.

Süchtige kommen ohne Therapie nur schwer davon los

Pornos zu schauen ist kritisch, sobald die Filme das Leben eines Betroffenen stark beeinflussen und er sich dem Konsum nicht mehr entziehen kann, erklären Experten unisono. Spätestens wenn alltägliche Pflichten nicht mehr bewältigt werden, brauche man Hilfe.

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„Wer die Grenze zur Abhängigkeit überschritten hat, kommt ohne Therapie nicht davon los“, warnte etwa der Leiter der Bochumer Online-Sucht-Ambulanz Oasis, Bert te Wildt, jüngst beim Medizinforum der WAZ. Dabei gehe es nicht darum, das Internet aus dem Leben zu verbannen. In Einzel- und Gruppenstunden werde ein kontrollierter Umgang geübt; wenn auch mit Totalabstinenz für die Suchtmacher, etwa Spiele oder Pornos.

Weitere Informationen zur Studie "Nutzung von Online-Pornographie und Handlungskontrolle" finden Sie hier.