Duisburg. . Drei Tage lang drehen Produktionsteam und Schauspieler für einen neuen Dortmund-Tatort im Landschaftspark Nord in Duisburg. Ein Ortsbesuch.

Die Leiche auf der Emscherpromenade stört die Idylle empfindlich. Dort, wo früher die alte Sinteranlage stand und Teile der alten, mächtigen Kranbrücken noch zu sehen sind, liegt ein ehemaliger Bergmann mit ungesunder Gesichtsfarbe. Ein Tatort im Landschaftspark: Schimanski wäre jetzt zur Hochform aufgelaufen, denkt man zwangsläufig, der Kult-Kommissar ist aber nun mal Geschichte. Dies ist ein Fall für das Dortmunder Ermittlerteam um Faber. Auch so eine besondere, aber ganz andere Type, die von Jörg Hartmann verkörpert wird. Der Schauspieler genießt den Dreh für den neuen „Tatort“ vor „beeindruckender Kulisse“, wie er den zahlreichen Journalisten bei diesem extra anberaumten Medientermin erzählt.

Die Frage nach „Schimmi“ lässt nicht lange auf sich warten, kommt für ihn wahrscheinlich aber auch nicht unerwartet. „Ich hab das natürlich früher auch im Fernsehen geschaut, aber für die Vorbereitung jetzt hat das keine Rolle gespielt“, sagt Hartmann, während die Fotografen die Klickzahl erhöhen.

Hoffnung auf ein Autogramm

Drei Männer in weißen Overalls laufen zum Set – Spurensicherer, die gleich, wenn die Dreharbeiten wieder aufgenommen werden, ihrer Arbeit nachgehen. Ebenso wie der Polizist, den aber erst einmal ein Ordnungsruf ereilt. „Vorsicht mit den Blumen!“ Beinahe hätte er mit seinem Spürhund die schönen, gelben Osterglocken niedergetrampelt.

Spürhund mit Herrchen bei einer Drehpause im Landschaftspark.
Spürhund mit Herrchen bei einer Drehpause im Landschaftspark.

Sonja und Horst Neuendorf schauen sich derweil den Rummel mit gebührendem Abstand an. Seit den 90ern kümmert sich das Duisburger Ehepaar um den Ausbau des Klettergartens im Landschaftspark. An diesem Donnerstagmittag ist das aber kein Thema. Beide sind Tatort-Fans und vor allem Sonja Neuendorf hofft inständig, ein Autogramm von Jörg Hartmann zu bekommen.

"Etwas Schöneres als den Landschaftspark hätte ich mir nicht vorstellen können"

Der 48-Jährige, der in Potsdam lebt, aber in Herdecke im Ruhrgebiet aufgewachsen ist, muss allerdings noch ein paar Fragen beantworten. Er erzählt, dass er vor rund 20 Jahren schon mal privat im Landschaftspark und damals schon beeindruckt gewesen sei. Regisseur Andreas Herzog ist es auch. „Es gab Jubelschreie im Team, als wir hier angekommen sind.“

Im neuen „Tatort“, verrät Herzog, gehe es um Stahl und Kohle, um Zechensterben, aber vor allem um die Schicksale der davon betroffenen Menschen. In der Folge mit dem Titel „Zorn“ soll aus einem brachliegenden Stahlwerk ein Erlebnispark mit Achterbahn und weiteren Attraktionen werden, was nicht jedem gefällt. „Etwas Schöneres als den Landschaftspark hätte ich mir für den Dreh überhaupt nicht vorstellen können.“

Und auch Aylin Tezel, die die Ermittlerin Nora Dalay spielt, hat sich sofort in die Industriekulisse verliebt. „Der Ausblick in einer Drehpause hoch oben auf dem Hochofen war schon unglaublich. Aber als am Abend die Sonne unterging und den Landschaftspark in dieses besondere Licht hüllte, hat mich das richtig berührt“, so Tezel. „Da hatte ich einen kurzen romantischen Moment...“

>>> AUSSTRAHLUNG FÜR ENDE 2018 GEPLANT

Drei Tage lang werden mehrere Szenen für den neuen Dortmunder Tatort im Landschaftspark gedreht. Am Freitag, 16. März, wird das Produktionsteam wieder seine Sachen packen.

Die Dreharbeiten haben am 26. Februar begonnen und sollen noch bis zum 27. März laufen. Einen genauen Sendetermin gingibt es noch nicht. Die Ausstrahlung ist für Ende 2018 geplant.