Duisburg. . Pop und Klassik im Musikprogramm, atemberaubende Artistik und fünfeinhalb Lkw-Ladungen Bühnentechnik bei der 36. Auflage der Sparkassen-Gala.
Ein wenig Glamour tut Duisburg gut. Den gab’s am Samstagabend im Landschaftspark Nord – „Wohnzimmer“ des kommunalen Geldinstituts nannte sein Vorstandschef Joachim Bonn bei der Begrüßung der 1200 Gäste die Kraftzentrale. Nach einjähriger Pause – eingelegt, weil die Gewinne nicht mehr so üppig sprudeln – war Duisburgs größte Halle wieder Schauplatz der 36. Auflage der beliebten Show.
Zickereien um Connor-Fotos
Als guter Griff erwies sich die Verpflichtung von Sarah Connor, die samt zehnköpfiger Band einflog. Schon vor dem ersten Takt versammelten sich die zahlreichen Fans unter den Gästen vor der Bühne, wenig später stand fast der ganze Saal. Die Wahl-Berlinerin präsentierte die aktuellen Titel ihres deutschsprachigen Albums „Muttersprache“ wie einige ältere Hits in englischer Sprache („From Sarah with love“).
Von ihrer Qualität als ausgezeichnete Live-Künstlerin mit breitem Repertoire konnten sich die Gäste bei ihren Zitaten von Branchengrößen wie AC/DC („Highway to hell), „Baby love“ (The Supremes) und Michael Jackson („Don’t stop till you get enough“) überzeugen. Einziger Wermutstropfen eines gut einstündigen Auftritts waren die mittlerweile ebenso sinnfreien wie branchenüblichen Arbeitsbehinderungen der Pressefotografen (Fotos nur bei den ersten beiden Titeln und aus 60 Metern Entfernung), die auch die Entourage von Frau Connor pflegt – so konnten die Fans wenigstens ungestört mit dem Handy das Konzert filmen.
Bei „Nessum dorma“ leuchten bunte Stäbe
Das sind Starallüren, die Paul Potts nicht braucht. Der Brite, der sich vielleicht selbst am meisten darüber wundert, das zehn Jahre nach seinem Sieg beim „Supertalent“-Pendant „Britain’s got Talent“ immer noch die Kasse klingelt. Natürlich blinkten bei „Nessun dorma“ die bunten Leuchtstäbe der Gäste – neben der guten Stimme zählt im Showbiz eben auch die gute Geschichte. Im Falle Potts der Aufstieg vom Telefon-Verkäufer zum Bühnenstar.
Durchaus ehrenhaft ist der Versuch, auch der Klassik Raum zu geben im Programm – doch die Verbindung zwischen Stimme, Konservenmusik und Tontechnik sollte sich als durchaus diffizil erweisen – eine Erfahrung für einen zweiten Versuch.
Mit Guido Cantz stand ein Top-Moderator auf der Bühne – Kostproben des eigenen Bühnenprogramms – ein Wechsel zwischen Comedy und Polit-Kabarett – sind noch nicht erstligareif.
Termin für die nächste Gala steht schon fest
- Die Tickets (50 bis 80 Euro) waren gefragt: 53 Minuten nach Start des Vorverkaufs am 25. Januar war die Gala ausverkauft. „Wir hätten locker doppelt so viele verkaufen können“, so Andreas Vanek, Sparkassensprecher.
- Der Termin der 37. Sparkassen-Gala steht: 14. März 2020. Eine Fotostrecke von der Gala: www.waz.de/duisburg