Duisburg. . Heino, Guildo Horn und Ralph Siegel kamen zur Premiere nach Duisburg. Nur Wolfgang Petry selbst fehlte - er ließ sich von Sohn Achim vertreten.
Die Wolle-Petry-Perücken hatten sie noch vom 50.Geburtstag im vergangenen Jahr übrig – da haben sie einen Schlager umgedichtet. Ehrensache, dass Uwe, Sabrina, Karin, Andreas, Martin und Martina heute in Holzfällerhemden und Lockenmähne mit den Stars über den roten Teppich ins Theater am Marientor (TaM) schreiten. Hier feierte das Musical „Wahnsinn“ gestern seine Premiere. Wolle Petry schickte nur Grüße mit der Bitte: „Reißt die Hütte ab." Gleichzeitig entschuldigte er sich: „Zu meinem neuen Leben passt kein roter Teppich und kein Rampenlicht."
Weggefährten freuen sich
Die Musiker Giovanni Zarrella und Mike Leon Grosch, bekannt aus der Fernsehsendung „Deutschland sucht den Superstar“ stimmen „Wahnsinn“ an und posieren für die Fans. Guido Cantz hält eine Pappe „Du bist ein Wunder“ in die Kameras. Da nimmt sich der Auftritt von Wolfgang Petrys Sohn Achim geradezu bescheiden aus. Alle sind sie wegen seines Vaters da. Auch Isabell Varell. „Ich habe mich über die Einladung gefreut. Wolfgang und ich, wir haben uns früher bei Auftritten in der Disco die Klinke in die Hand gegeben. Er hat es absolut verdient, dass es ein Stück gibt - Musical ist schließlich nicht nur Cats. Er ist so ein bescheidener Mensch, der immer alles gegeben hat. Ich freue mich für ihn, dass er jetzt ein ruhigeres Leben lebt.“ Heino sieht die Parallelen zwischen ihm und Petry: „Wir sind immer bodenständig geblieben und haben Musik für die einfachen Leute gemacht.“ Von einem eigenen Musical träumt er allerdings nicht: „Ich bin jetzt 80. Das ZDF macht eine Doku über mich, ich habe kaum Zeit meine neue CD zu produzieren.“
Ralph Siegel will mit Musical nach Duisburg kommen
Produzent Ralph Siegel kann sich noch gut an die Zeit erinnern, als in Duisburg „Les Miserables“ gezeigt wurde. „Aber das Stück hat mich so traurig gemacht. Ich versuche immer, die Leute fröhlich zu stimmen.“ Vielleicht schon im nächsten Jahr auch in Duisburg: In Berlin hat Siegel gerade sein Musical „Zeppelin“ vorgestellt, dass im Frühjahr 2019 nach Duisburg kommen könnte.
Fünf Tage lang gab es öffentliche Proben im TaM. Kurzerhand wurde die Soundanlage verstärkt, damit die Musik nicht zu leise wird, wenn die Fans klatschen und feiern. Und das tun sie: Textsicher singen sie den einen oder anderen Song mit – die Lieder hat man ohnehin im Ohr: „Wahnsinn“, „Weiß der Geier“, „Du bist ein Wunder“... Um 25 Titel hat Autor Heiko Wohlgemuth eine Geschichte entwickelt, die von Gil Mehmert mit reichlich Lokalkolorit in Szene gesetzt wird. Das Stück ist leichte Unterhaltung, das gute Laune macht und die Besucher mit Ohrwürmern in den Abend entlässt. Riesiger Applaus der Fans.