Duisburg. 2017 starben im Duisburger Straßenverkehr zwei Fahrradfahrer, 392 wurden verletzt. Polizei will mehr für Sicherheit der Radler tun.
Fahrradfahrer werden im Alltag von motorisierten Verkehrsteilnehmern oft übersehen. Bei beiden Verkehrstoten, die es im Jahr 2017 auf Duisburgs Straßen zu beklagen gab, handelte es sich um Radler. Hinzu kamen 392 verunglückte Personen, die auf einem Rad oder Pedelec unterwegs waren. Das waren fast sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor (371). „Wir lassen nicht locker und werden auch 2018 alles dafür tun, um die Radfahrerinnen und Radfahrer zu schützen“, sagte Polizeipräsidentin Elke Bartels bei der gestrigen Vorstellung des Verkehrsberichts 2017.
Die Unfälle
Nach dem Zehn-Jahres-Höchstwert bei den Unfallzahlen in 2016 hat sich die Zahl im Vorjahr noch einmal verschlechtert. 17 603 Verkehrsunfälle gab es, 1220 mehr als in 2016. Insgesamt 1634 Personen sind bei Verkehrsunfällen verletzt worden – 1377 leicht, 255 schwer und zwei starben, wie gesagt. Ein 54-jähriger Elektrorad-Fahrer wurde im Ruhrorter Kreisverkehr von einer Busfahrerin (41) übersehen und überrollt. Er verstarb im Krankenhaus.
Als Reaktion auf diesen Unfall hat die Stadt auf allen Zufahrtsstraßen zum Kreisverkehr Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit festgelegt. Im September kam ein Radler (53) in Rheinhausen-Mitte ums Leben, als er bei Rotlicht die Schwarzenberger Straße überquert hatte und dabei von einem Autofahrer (83) erfasst wurde. Er war alkoholisiert, erlitt schwere Verletzungen und erlag diesen eine Woche später. Unter den Verunglückten waren 177 Kinder, sieben mehr als im Jahr zuvor.
Die Unfallfluchten
Die Zahl der Unfallfluchten stieg um 44 Fälle auf 3806. Knapp die Hälfte der Täter, genau waren es 46,2 Prozent, konnte von den Ermittlern der Verkehrskommissariate aufgespürt werden. Besonders verantwortungslos: Bei 173 Unfallfluchten ließen die Verursacher eine verletzte Person zurück. Die Beamten kamen ihnen durch akribische Ermittlungen auf die Spur und konnten so zumindest 103 dieser Straftaten aufklären. In 2016 hatte die Zahl dieser Delikte noch bei 153 gelegen.
Die Handy-Nutzer
4536 Verkehrsteilnehmer wurden erwischt, weil sie während der Fahrt Mobiltelefone oder ähnliche Geräte (Laptop, Tablet) genutzt hatten. 491 von ihnen waren auf dem Fahrrad unterwegs. Um auch in diesem Jahr wieder möglichst Handy-Sünder zu ertappen, werden sogar Kameras auf Brücken eingesetzt. Die Polizei mahnt noch einmal: Wer bei Tempo 50 den Blick für zwei Sekunden von der Straße abwendet und auf sein Smartphone blickt, der fährt fast 30 Meter im Blindflug.