Duisburg. . Seit Freitag düst „MyBus“ durch die Innenstadt – ein ergänzendes Mobilitätsangebot ohne Fahrplan und Linien. Johannes Bansner hat’s ausprobiert.
- Seit Freitag fahren die Mini-Busse von „MyBus“ durch die Innenstadt - individuelle Fahrten ohne Fahrplan
- Mitarbeiter Johannes Bansner hat getestet, wie der Service funktioniert, alles läuft per App
- Fünf Fahrgäste haben Platz und können sich am Wochenende herumkutschieren lassen
Die „myBus“-App von der DVG öffnet sich und zeigt mir sofort meinen Standort per GPS an: Kammerstraße 21 in Neudorf. Ich tippe mein Ziel ein: Innenhafen. Keine fünf Minuten später hält Fahrer Naseer mit seinem Mini-Bus direkt vor meinen Füßen.
Vergangenen Freitag startete das bundesweit einmalige Mobilitätsangebot – Busse auf Abruf, die Nutzer dort abholen, wo sie gerade sind und dort hinbringen, wo sie hinwollen. „myBus“-Kunden sind ihre eigenen Haltestellen. „Die ersten Reaktionen waren von überrascht bis ungläubig, dass die Busse nach den individuellen Wünschen des Fahrgastes fahren“, berichtet Ingo Blazejewski, DVV-Sprecher.
Als ich mich gerade an den dezenten Ledergeruch gewöhnt habe, den neue Autos ausdünsten, steige ich schon am Philosophenweg aus. Insgesamt fünf Mini-Busse, die eher geräumigen Vans ähneln, sind im Bereich der Innenstadt, in Duissern, Neudorf und am Innenhafen im Einsatz. Pro Mini-Bus haben fünf Fahrgäste Platz und diese können sich an den Wochenenden rumkutschieren lassen. „Zu verkehrsschwachen Zeiten. ‘myBus’ ist nämlich keine Konkurrenz für Taxen oder den öffentlichen Nahverkehr, sondern eine Ergänzung“, erklärt Blazejewski. Zunächst sind die Personentransporter freitags und samstags von 19 bis 4 Uhr und sonntags von 10 bis 19 Uhr zu buchen.
Apropos buchen – jetzt möchte ich doch wieder in die entgegengesetzte Richtung zurück nach Neudorf, diesmal zum Sternbuschweg. Also: App öffnen, Ziel und Fahrgastzahl eingeben und buchen. Fertig.
Auf dem Display erscheint die Wartezeit (weniger als fünf Minuten), der Name des Fahrers sowie ein Bild vom eingesetzten Mini-Bus. Außerdem sehe ich ein Auto-Symbol auf der digitalen Landkarte, das sich schnurstracks in Richtung meines markierten Standortes am Innenhafen bewegt. „Der Algorithmus der App ermittelt welcher Fahrer in der Nähe verfügbar ist und ob er Platz im Auto hat. Die Routen werden in Echtzeit geplant und per GPS lässt sich so der Bus auf der Karte verfolgen“, sagt der DVV-Sprecher. In seltensten Fällen könne die Wartezeit maximal 20 Minuten betragen, meistens sei sie aber deutlich kürzer, sagt er.
Die Tür öffnet sich am Portsmouth-Damm, dort wo ich warte, und ich steige erneut ein. Ohne ein geknicktes Ticket und ohne Bargeld. Alles läuft über das Smartphone. Die Buchungsbestätigung sowie die Quittung bekomme ich online zugesandt. Allerdings wird den Fahrgästen an den kommenden drei Wochenenden nichts berechnet. „Wir bieten das Mitfahren zunächst kostenlos an“, sagt Blazejewski. Ab dem 27. Oktober kostet eine Fahrt 3,20 Euro, DVG-Kunden, die bereits ein Ticketabo haben sowie Kinder zahlen 2,50 Euro.
300 Registrierungscodes für kostenlose Nutzung
Es gibt zurzeit ein feststehendes Kontingent an Registrierungs-Codes, um die App nutzen zu können. Die ersten 300 WAZ-Leser jedoch, die sich mit dem Code „WAZmyBUS“ registrieren, können ab kommenden Freitag mitfahren.
Weitere Informationen und Registrierungs-Möglichkeiten unter: www.dvg-mybus.de.