Duisburg. . Polizeipräsidentin Bartels freut sich zwar über die positive Entwicklung, dennoch soll dieses Thema 2018 im Fokus der Ermittlerarbeit bleiben.

Die Zahl der Einbrüche in Duisburg ist im Jahr 2017 (Stand: Ende November) erneut um 30 Prozent zurückgegangen. Zudem schützen immer mehr Bürger Türen und Fenster ihres Zuhauses mit moderner Sicherheitstechnik, denn rund 47 Prozent aller Einbrüche enden inzwischen mit einem erfolglosen Versuch. Diese Tendenzen nannte Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels im Gespräch mit der WAZ. Die genauen Zahlen fürs gesamte Vorjahr werden erst in den kommenden Wochen im Rahmen des Kriminalitätsberichts veröffentlicht.

Mehrere Einbrecherbanden gefasst

„Die Beratungs- und Aufklärungsarbeit unserer Kollegen aus dem Bereich Prävention fruchtet“, sagt Bartels. Immer mehr Bürger, aber auch Wohnungsbaugesellschaften würden sich für die Möglichkeiten der Sicherung interessieren. „Direkt beim Neubau in die richtige Technik zu investieren, ist immer deutlich preiswerter als ein späteres Nachrüsten in den bisherigen Bestand“, weiß Bartels.

Immer mehr Einbrecher scheitern beim Versuch, in Häuser und Wohnungen einzusteigen, weil ihnen moderne Sicherheitstechnik den Zugang ins Gebäude massiv erschwert.
Immer mehr Einbrecher scheitern beim Versuch, in Häuser und Wohnungen einzusteigen, weil ihnen moderne Sicherheitstechnik den Zugang ins Gebäude massiv erschwert. © Silas Stein/dpa

Sie verteilte auch ein dickes Lob an ihre Kollegen, die im für Einbrüche zuständigen Kriminalkommissariat 14 aktiv sind. Mehrere Einbrecherbanden und Einzelserientäter konnten im Vorjahr gefasst werden. „Gehen uns solche dicken Fische ins Netz, schlägt sich das auch sofort in unserer Statistik nieder“, so Bartels. Zudem habe der erhöhte Kontrolldruck in ganz NRW zu einer Verdrängung von mobilen ausländischen Tätergruppen geführt.

Mitentscheidend für einen Ermittlungserfolg sei aber eine aufmerksame Nachbarschaft. „Zeugenhinweise tragen oft zur Aufklärung bei. Jedem einzelnen gehen wir nach.“ Trotz der positiven Entwicklung seit dem Einbruchs-Rekordjahr 2015 wollen Bartels und ihr Team das Thema im Fokus behalten. „Wir werden uns auf dem guten Trend nicht ausruhen.“

Um 22 Prozent ging die Zahl der Fahrraddiebstähle in Duisburg zurück. Dafür gab es rund neun Prozent mehr Taschendiebstähle zu verzeichnen. Bevorzugte Tatorte: ÖPNV-Haltestellen sowie das Innere von Bussen und Bahn. „Wir erarbeiten derzeit ein Konzept und wollen gemeinsam mit der DVG in 2018 die Aufmerksamkeit der Bürger auf diese Problematik lenken“, kündigte Bartels an. „Wenn ich privat in der Stadt war, habe ich schon ganz oft Frauen angesprochen, die mit offener Handtasche unterwegs waren. Denen sage ich dann immer: Schauen sie mal, wie leicht ich Sie jetzt hätte bestehlen können“, berichtet Bartels. Die Reaktionen seien stets die gleichen: Dem Erstaunen folgte sofortige Einsicht.

Entscheidung über Verbleib der Hundertschaft

In den nächsten Tagen soll sich auch entscheiden, ob das Landesinnenministerium die zusätzlichen Kräfte der Hundertschaft in Duisburg belässt, die in den Kriminalitätsschwerpunkten im Duisburger Norden und in Hochfeld eingesetzt werden. „Die Null-Toleranz-Strategie, die wir dort jetzt seit einigen Jahren fahren, hat sich ausgezahlt“, bilanziert Bartels. Den von einigen Bevölkerungsgruppen zuvor nicht entgegengebrachten Respekt hätten sich die Beamten erarbeitet. „Wir hoffen, dass diese Verstärkung bleibt“, so Bartels.