Innenstadt. Im Zuge des Kantpark-Umbau soll der Zaun um den Garten der Cubus-Kunsthalle verschwinden. Mieterin Dr. Claudia Schaefer wehrt sich dagegen.
Hunderte Unterstützer der Cubus-Kunsthalle kämpfen um den Garten, der hinter der Galerie liegt. Der soll künftig öffentlich im Kantpark zugängig sein und in die Umgestaltung der Grünfläche miteinbezogen werden.
Dr. Claudia Schaefer gefällt dieser Plan gar nicht: „Wir haben den Garten für Workshops und Ausstellungen genutzt, außerdem werden hier unsere Sachen angeliefert. Wenn der Zaun wegkommt, wird es schwierig, noch Kunst zu zeigen, weil die Versicherung nicht mitspielt.“ Auch das Drogenproblem im Kantpark würde näher an die Kunsthalle rücken, befürchtet sie. Sie sperre sich nicht gegen Veränderung, wundere sich aber, dass das Immobilienmanagement der Stadt Duisburg (IMD) nicht auf sie zugekommen sei. „Wir haben einen Mietvertrag bis 2019.“ Aktuell sammelt die Chefin der Cubus-Kunsthalle Unterschriften.
Seit den 1980er Jahren betreibt Schaefer das Haus, das schon immer für kulturelle Zwecke genutzt wurde. Früher beherbergte es die Stadtbibliothek, danach den Vorgänger des Kultur- und Stadthistorischen Museums. Als dann das Lehmbruck-Museum erweitert wurde, sollte zum Ausgleich der Bereich, in dem die heutige Kunsthalle steht, der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden. „Doch es gab einen Ratsbeschluss, dass das Haus bleiben und weiter kulturell genutzt werden soll“, erinnert sich Schaefer. Kurz darauf bewarb sie sich und verlegte ihre Galerie aus Duissern in den Kantpark. Der Mietvertrag wurde für 25 Jahre geschlossen und müsste, sollte er im nächsten Jahr verlängert werden, neu verhandelt werden.
Vom Umbau erst durch Bauarbeiter erfahren
Von den Umbauarbeiten habe sie erst erfahren, als ein Bauarbeiter ihr davon erzählte. „Warum ist das IMD nicht auf uns zu gekommen? Als wir uns an den Workshops zur Umgestaltung des Kantparks beteiligt haben, war nie davon die Rede, dass der Zaun wegkommen soll.“ Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt die Stadt: „Das IMD behält sich nach einer Neugestaltung des Mietvertrags vor, den Garten der Cubus-Kunsthalle in den Kantpark mit zu integrieren. Hierzu werden in nächster Zeit Gespräche zwischen den Kulturbetrieben, dem IMD und der Leitung der Cubus Kunsthalle stattfinden.“ Wie die Umgestaltung genau aussieht, könne deshalb erst zu einem späteren Zeitpunkt erklärt werden.
Im Sommer Freilichtateliers für Künstler
Claudia Schaefer denkt indes schon weiter: „Im Sommer könnten wir offene Freilichtateliers für Künstler anbeiten, die dann auch Stationen im Kantpark bespielen könnten.“ Der Zaun, der den Garten schützt, könnte verschalt und von Sprayern gestaltet werden. Neben künstlerischen Aktionen, die im Cubus-Garten stattfinden sollen, könnte auch ein gastronomisches Angebot entstehen. Weitere Gastronomie ist in dem Konzept des Gewinnerentwurfs der Landschaftsarchitekten Vogt vorgesehen. „Wir könnten Küchencontainer und auf der Kiesfläche Sitzbänke aufstellen. Eine Getränke- und Snackausgabe in Richtung Kantpark wäre möglich.“ Diese Ideen will sie bei den nächsten Gesprächen einbringen – und hofft auf eine Einigung mit der Stadt.