Duisburg. . Drei Leserinnen waren in den 60er Jahren im Schullandheim in Antweiler – eine hat dort später sogar eine Lehre als Küchenhilfe gemacht.

Renate Schmitz (63) hat das Schullandheim in Antweiler links und rechts der Ahr geliebt. Zehn Jahre war sie damals, ging auf die Kranichschule in Wanheimerort, als sie 1962 zusammen mit ihrer Schwester Angelika zum ersten Mal drei Wochen in der Eifel verbrachte.

Die Buchholzerin, schwärmt heute noch von den Liederabenden zusammen mit der Familie des Leiters Hans Mohrmann. An die Marmeladenbrote, die es morgens und abends gab, erinnert sie sich ebenfalls noch gut, an die vielen Wanderungen – und an ein Karussell an der Ahr. „Da hat sich meine Schwester reingehangen und prompt ist ihr ein Schuh ins Wasser geplumpst.“ Der ist erst zwei Jahre später beim zweiten Aufenthalt in Antweiler beim Fischen wieder aufgetaucht...

Hund gerettet

1964 waren die Geschwister die kompletten Sommerferien im Schullandheim, „weil unsere Mutter die ganze Zeit dabei war und in der Küche mitgearbeitet hat“, erzählt Renate Schmitz. Es ist das Jahr, als sie mit einem Hund und einem Baum aus der Eifel nach Duisburg zurückkehrt. Die 63-Jährige muss heute noch darüber schmunzeln.

© Marcel Krischik

„Der Hund, ein Mischling, lief immer über das Gelände des Schullandheims“, so die Buchholzerin. „Als meine Schwester und ich hörten, dass das Tier ertränkt werden sollte, weil die Besitzer ihn nicht mehr haben wollten, waren wir schockiert – und haben durchgesetzt, dass der Hund mit zu uns nach Hause durfte.“

Den Baum, eine kleine Lärche, hat Renate Schmitz mit ihrer Schwester kurzerhand auf dem Aremberg ausgegraben und später im heimischen Garten wieder eingepflanzt. „Weil wir das schön fanden...“, erzählt die 63-Jährige. „Der Baum steht heute noch an meinem Elternhaus in Wanheimerort.“

Das Schullandheim in Antweiler hat Renate Schmitz übrigens 1990 noch einmal besucht – als sie ihre Tochter Kathrin mit der Kommunionsgruppe Judas Thaddäus begleitete. „Da kam mir das alles viel kleiner als früher vor.“

Ulrike Schmitz (70) aus Neuenkamp war Anfang der 60er als Schülerin der Fröbelschule in Hochfeld in Antweiler. „Ich erinnere mich besonders gerne an unseren Klassenlehrer. Herr Koht war hat tollen Erdkundeunterricht in der freien Natur gemacht und war gleichzeitig ein enger Freund der Schüler.“, erzählt Ulrike Schmitz. Ein paar Jahre später kehrte sie ins Schullandheim zurück, um eine Lehre als Küchenhilfe zu machen. „Auch das war eine tolle Zeit.“ Am Ende ist die Duisburgerin dann aber doch Erzieherin geworden.

Die Arbeit in der Spülküche

Ingrid Wollschläger (70) aus Neuenkamp hat 1960 und 1961 in der Eifel ganz ohne Schulklasse mit ihren Eltern und Geschwister Urlaub gemacht – einmal drei und dann noch mal sechs Wochen. „Kostete 98 beziehungsweise 196 DM – keine Kleinigkeit für eine Familie mit drei Kindern und einem Verdiener“, erzählt die 70-Jährige.

Damals habe sie die Arbeit in der Spülküche geliebt und fast jeden Tag freiwillig Küchendienst gemacht. „Da gab es dann schon mal ein Kaffeestückchen extra“, sagt Ingrid Wollschläger. „Nebenan war ein Lebensmittelladen. Die Besitzer hatten einen Sohn, in den waren wir Mädels damals alle ein bisschen verknallt...“

>>>>> Leseraufruf: Erlebnisse aus Udenbreth & Co.

Das Schullandheim in Antweiler ist noch geöffnet, die anderen Duisburger Heime sind mittlerweile allesamt geschlossen. Aber auch über die Erlebnisse unserer Leser in Udenbreth, Wiesemscheid und Co. wollen wir berichten.

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