11 000 Quadratmeter ist die Immobilie an der Münzstraße groß. Outlet-Gegner und die Wirtschaftsförderung hoffen auf den Durchbruch für die Altstadt

Noch ist an dem leer stehenden ehemaligen C&A-Haus nichts zu sehen, dass hier künftig neue Mieter einziehen sollen. Ende 2009 ist der Mietvertrag des Textilhändlers an der Münzstraße ausgelaufen. Danach ist das Kaufhaus ins „Forum“ gezogen. Seitdem steht die rund 11 000 Quadratmeter große Immobilie leer. Die Firma FCR Immobilien hat das Gebäude nun gekauft und will die Etage zu kleineren Ladenlokalen und Büroräumen umbauen. FCR Immobilien bezeichnet sich selbst in einer Unternehmensbroschüre als „Wachstums- und potenzialstarker Immobilienspezialist“, der sich auf so genannte Sekundärstandorte konzentriert. „Duisburg ist eine Stadt im Aufwand und interessant für uns“, erklärt ein Unternehmenssprecher. Wie viel Geld das Münchener Unternehmen in Duisburg investiert und wer zu den Mietern gehören könnte, dazu gibt’s allerdings keine Auskünfte.

Für Frank Oberpichler, der die Initiative gegen das Outletcenter angeführt hat, ist der Verkauf eine gute Nachricht: „Ich bin davon überzeugt, dass sich das Unternehmen auch deshalb in der Altstadt investiert, weil wir uns gegen ein Outlet entschieden haben.“ Sollten die Etagen wirklich in Büros umgewandelt werden, sei dies ein gutes Zeichen. Experten klagen schließlich immer wieder, dass es in Duisburg zu wenig freie Büroflächen gebe. „Bei der Größe arbeiten sicher einige hundert Menschen in dem Gebäude. Das ist wiederum gut für die Gastronomie in der Altstadt, die sich langsam entwickelt“, so Oberpichler.

Ähnlich argumentiert auch Annegret Angerhausen Reuter, Sprecherin der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW): „Fakt ist, dass die C&A-Immobilie ebenso wie P&C Schlüssel-Immobilien für die Altstadt darstellen. Wenn die C&A-Immobilie erfolgreich vermarktet und genutzt wird, entfaltet dies eine immense Zugkraft für das Quartier insgesamt.“ Seit 2015 gibt es ein Quartiersmanagement für die Altstadt, das bei der GfW angesiedelt ist. Die beiden Quartiersmanager sind Ansprechpartner für Immobilien-Interessenten und wollen die Münzstraße mit verschiedenen Aktionen beleben.

„Die neuen städtischen Ideen für die Altstadt sehen mehr Wohnen und Gastronomie vor; wenn dies im Quartier Berücksichtigung findet, so kann ein Einzelhandel in Maßen dort funktionieren“, erklärt Annegret Angerhausen-Reuter. Um die Innenstadt ingesamt attraktiver zu gestalten, haben die Outletgegner zusammen mit der Industrie- und Handelskammer einen Arbeitskreis gegründet. Dort wird diskutiert, was die City bieten muss, um für Passanten und Shopper wieder interessanter zu werden.