Zirkusgründer Benno Kastein: „Es stehen noch Gespräche mit der Stadt aus“. Der 61-Jährige Neu-Duisburger ist ein Mann der Tat.

Der Zirkus „Flic Flac“ plant perspektivisch, seinen offiziellen Firmensitz und sein Winterquartier nach Duisburg zu verlegen. Das erklärte Mitbegründer und Besitzer Benno Kastein im Gespräch mit dieser Zeitung.

Bisher ist das Unternehmen mit rund 30 Festangestellten und einem Jahresumsatz in zweistelliger Millionenhöhe im westfälischen Borken angesiedelt. Vor dieser Entscheidung müssten aber noch Gespräche mit der Stadt Duisburg geführt werden, so Kastein.

Randy Hobbs gehört zu den Künstlern, die bei der „Flic Flac“-Weihnachtsshow im Landschaftspark Nord auftreten.
Randy Hobbs gehört zu den Künstlern, die bei der „Flic Flac“-Weihnachtsshow im Landschaftspark Nord auftreten. © Klaus Micke

Benno Kastein ist ein Mann der Tat. Der gelernte Schlosser hat in seinem Unternehmen vor allem die technischen Dinge im Blick, die betriebswirtschaftlichen überlässt er seinem Geschäftsführer Uwe Struck. Schon beim Aufbau des 90 Meter langen Riesenzelts auf dem Besucherparkplatz des Landschaftsparks Nord, in dem noch bis zum Silvester-Sonntag die Weihnachtsshow „Schicht 1“ zu sehen ist, legte der Zirkusbesitzer aktiv mit Hand an. „Ich bin auch bei 90 Prozent der Vorstellungen selbst vor Ort“, erklärt er. Die Show in Duisburg ist auch für ihn etwas Besonderes, denn seit kurzem hat der 61-Jährige mit seiner Lebensgefährtin Katinka Palermo seinen Wohnsitz nach Duissern verlegt – genauer gesagt: an den Kaiserberg. „Das ist das erste Mal, dass ich nach einer Show mit dem Fahrrad nach Hause fahren könnte“, sagt Kastein und lacht.

Auch „Flic Flac“-Chef Benno Kastein war zu seiner Artistenzeit ein Hochseil-Künstler.
Auch „Flic Flac“-Chef Benno Kastein war zu seiner Artistenzeit ein Hochseil-Künstler. © Lars Fröhlich

1989 hatte Benno Kastein den Zirkus „Flic Flac“ mit seinem Bruder Lothar in Bocholt gegründet. Beide hatten in den Jahren zuvor als Hochseilartisten auf sich aufmerksam gemacht und zahlreiche Auszeichnungen abgeräumt. Die Inspiration dafür stammte von zahlreichen Zirkusbesuchen, die er als Kind mit seinem Vater Kurt oft unternommen hatte. Nach zehn Jahren als Hochseilkünstler wagte er dann den Sprung in die Zirkus-Selbstständigkeit. „Wäre ich damals Artist geblieben, hätte ich heute nicht so viele graue Haare“, so der Unternehmens-Chef mit einem Augenzwinkern.

Wirtschaftlich lief es anfangs aber alles andere als rund. „Für uns galt es zu Beginn, eine längere Durststrecke zu überstehen. Seit 15 Jahren läuft es aber richtig gut für uns.“ Auch die jetzige Show „Schicht 1“ sei „sehr gut besucht“. Und das Besondere: Rund 80 Prozent der Besucher kommen aus Duisburg.