Duisburg. . Uwe Struck (37) ist Duisburger und bekennender MSV-Fan. Vor dem „Heimspiel“ der Artistikshow „Schicht 1“ im Landschaftspark ist er aufgeregt.

Bei Uwe Struck laufen im Zirkus „Flic Flac“ alle Fäden zusammen. Der Geschäftsführer (37) muss aus organisatorischer Sicht stets alles im Blick behalten. Sind alle Artisten rechtzeitig eingetroffen? Ist genug Servicepersonal für den Gastronomiebereich anwesend? Und stimmt die Temperatur im Inneren des Riesenzelts? Fragen wie diese sind es, die den Duisburger vor und während der 13-tägigen Weihnachtsshow „Schicht 1“ ständig umtreiben. Am heutigen Dienstagabend steigt um 20 Uhr im Landschaftspark Nord die Premiere.

In Obermeiderich aufgewachsen

90 Meter lang und 45 Meter breit ist das Zelt, in dem bis einschlißelich 31. Dezember die 24 Vorstellungen der „Flic Flac“-Weihnachtsshow laufen.
90 Meter lang und 45 Meter breit ist das Zelt, in dem bis einschlißelich 31. Dezember die 24 Vorstellungen der „Flic Flac“-Weihnachtsshow laufen. © Lars Fröhlich

Vorstellungen in Duisburg sind für Struck immer etwas ganz Besonderes, denn der Brillenträger ist hier zu Hause. In Alt-Hamborn erblickte er einst das Licht der Welt, in Obermeiderich hat er viele Jahre gelebt. Und in der Werthacker-Siedlung in Duissern hat er nun sein privates „Zelt“ aufgeschlagen. „Bei Vorstellungen in meiner Heimatstadt bin ich immer etwas nervöser als sonst“, gibt Struck zu und nennt auch gleich den Grund: „Es kommen viele Freunde, Bekannte und Verwandte vorbei. Da hofft man natürlich besonders, dass alles rund läuft.“

Auch zahlreiche Angehörige der MSV-Familie haben zur Premiere ihr Kommen angekündigt: Vertreter aus dem Vorstand, der Geschäftsführung und auch aus der so überraschend erfolgreichen Zweitligatruppe wollen heute über die Darbietungen von Seiltänzern oder BMX-Radfahrern staunen. Als bekennender „Zebra“-Fan fühlt sich Struck bei solch prominentem Besuch natürlich ganz besonders in der Pflicht.

Seit elf Jahren MSV-Dauerkarten-Besitzer

„Ich bin seit elf Jahren Dauerkarten-Inhaber beim MSV, stehe immer in Block J“, erzählt der gelernte Maler und Lackierer, der auch viele Jahre als selbstständiger Veranstalter Erfahrungen für sein heutiges Business sammeln konnte. Weil er mit dem „Flic Flac“-Team aber fast permanent „auf Achse“ ist, verpasst er im Laufe einer Saison doch so manches Heimspiel.

Die Megarampe, auf der Inline-Skater und BMX-Radfahrer ihre Kunststücke zeigen werden, zählt zu den Höhepunkten der „Schicht 1“-Show.
Die Megarampe, auf der Inline-Skater und BMX-Radfahrer ihre Kunststücke zeigen werden, zählt zu den Höhepunkten der „Schicht 1“-Show. © Lars Fröhlich

Seit 2012 engagiert sich Struck zudem als 2. Vorsitzender im MSV-Fanclub „Ruhrzebras“. Zu den Mitgliedern gehören auch zahlreiche Vertreter aus der lesbischen und schwulen Szene Duisburgs. „Das ist aber heutzutage ja nichts Außergewöhnliches mehr. Wir betrachten uns als Fanclub wie jeden anderen auch, sind aber ein bunt gemischter Haufen“, sagt Struck und lacht.

Gar nicht zum Lachen war ihm nach dem ungeplanten Spielort-Wechsel: Ursprünglich sollte diese Weihnachtsshow ja in der Kraftzentrale steigen. Aufgrund des enormen Gewichts der Tribünen und der drohenden Probleme mit der Statik in der riesigen Halle (wir berichteten) musste eine kurzfristige Neuplanung erfolgen. „Das Zelt haben wir uns geliehen. Es ist das größte seiner Art“, sagt Struck mit Blick auf das 90 Meter lange und 45 Meter breite Gebilde. 1490 Gäste passen dort hinein. Und der Geschäftsführer hofft, dass es bei den kommenden 24 Vorstellungen bis zum Silvestertag kaum freie Plätze gibt.

KEINE TIERNUMMERN

- Der Zirkus „Flic Flac“ setzte von Beginn an auf das Konzept, dass dort keine Tiernummern gezeigt werden. Dafür zeigen Artisten aus aller Welt ihr großes Können – so auch bei dieser Show in Duisburg.

- Bittere Stunden erlebte Struck, als ihm während des Zeltaufbaus das Laptop gestohlen wurde. „Da waren wichtige Daten drauf“, sagt er. Trotz dieses Verlustes bekam er alles organisiert.