Neuenkamp. 60 Mio. Euro nimmt die Gebag in die Hand, um Wohnungen zu sanieren. Ein Sechstel fließt nach Neuenkamp, wo Wohnungen barrierefrei werden sollen.
Um die Wohnungen ihrer Mieter auf den neuesten Stand zu bringen, nimmt die Gemeinnützige Baugesellschaft (Gebag) in den kommenden Jahren rund 60 Millionen Euro in die Hand. Gut ein Sechstel ist für die Wohnungen an der Javastraße, Lilienthalstraße und Mevissenstraße eingeplant. Zwei Drittel der gesamten Summe stellt das Land in Form eines Darlehens bereit, den Rest bringt die Gebag selbst auf. Zusätzlich will sie sich auch um öffentliche Fördermittel für den Wohnungsbau bewerben.
Sanierungsstau in Neuenkamp
Die Modernisierung ist Teil des landesweiten Pilot-Projekts „Generationengerechtes Wohnen im Quartier“, das für eine gute Nachbarschaft zwischen jungen und alten Mietern sorgen soll. Träger sind neben dem Landesbauministerium und der NRW-Bank der Verband der Wohnungswirtschaft, die Bertelsmann-Stiftung und der Verein Familiengerechte Kommune. Deren Experten begleiten das Projekt seit 2015. Im November wurde die Gebag für ihr Konzept mit acht weiteren Wohnungsbaugesellschaften ausgezeichnet von NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU).
Ungefähr jeder Vierte in Neuenkamp lebt in einer Wohnung der Gebag. Umbauarbeiten haben die meisten auch bitter nötig. Teilweise stammen sie aus den 1950er- und 60er Jahren und sind nie saniert worden. Neben energetischer Sanierung der Außenfassaden will die Gebag auch Fenster und Türen austauschen, Balkone anbauen und die Treppenhäuser neu gestalten. Mancherorts müssen erst 15 Treppenstufen erklommen werden, um zur Haustür zu gelangen. Zudem ist keine der insgesamt 229 Wohnungen derzeit seniorengerecht. Am Ende sollen es 42 sein, damit Menschen auch im Alter dort wohnen bleiben können. Dazu zählt auch der Einbau von Fahrstühlen. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit den Mietern, die in einer Befragung ihre Wünsche äußern konnten. 40 Prozent der Mieter hatten sich daran beteiligt.
Baubeginn erst 2019
Baubeginn soll aber erst im Januar 2019 sein. „Bisher mussten wir entsprechende Vorbereitungen treffen“, erläutert Dennis Ifkovitz, der Abteilungsleiter Sozial- und Quartiersmanagement der Gebag. So hätten Architekten die Grundrisse der Wohnungen erfasst und Energie-Fachleute entsprechende Gutachten erstellt. „Außerdem wird noch am Plan gearbeitet, wir haben verschiedene Konzepte, die noch nicht abschließend geklärt sind.“ Vier bis fünf Jahre seien für die Bauarbeiten eingeplant. „Der Stadtteil ist ein gut gelegenes und gut angebundenes Quartier mit viel Potenzial, sozialen Angeboten und einem guten Zusammenhalt unter den Bewohnern“, meint er. Eine Mietpreiserhöhung sei nicht auszuschließen gewesen. Sie soll aber im Rahmen bleiben, kündigt Ifkovitz an.