Neudorf. . Die Gebag will die Straußsiedlung sanieren. Das hat in der Vergangenheit zu Verunsicherung bei den Mietern geführt – und im September ist in der Siedlung sogar ein Haus besetzt worden. Jetzt könnte Bewegung in die bisweilen hitzige Debatte um die Zukunft der Straußsiedlung kommen: Anwohner des Neudorfer Gebag-Quartiers und ehemalige Besetzer des Hauses 21 haben sich zur „Initiative Straußhaus“ zusammengeschlossen, um am heutigen Donnerstag mit dem Wohnungsunternehmen Gespräche zu führen: „Wir freuen uns, dass die Gebag dazu bereit ist, und hoffen auf einen Dialog auf Augenhöhe“, sagt Daniel Parlow, ein Sprecher der Initiative.
Die Gebag will die Straußsiedlung sanieren. Das hat in der Vergangenheit zu Verunsicherung bei den Mietern geführt – und im September ist in der Siedlung sogar ein Haus besetzt worden. Jetzt könnte Bewegung in die bisweilen hitzige Debatte um die Zukunft der Straußsiedlung kommen: Anwohner des Neudorfer Gebag-Quartiers und ehemalige Besetzer des Hauses 21 haben sich zur „Initiative Straußhaus“ zusammengeschlossen, um am heutigen Donnerstag mit dem Wohnungsunternehmen Gespräche zu führen: „Wir freuen uns, dass die Gebag dazu bereit ist, und hoffen auf einen Dialog auf Augenhöhe“, sagt Daniel Parlow, ein Sprecher der Initiative.
Nachbarn sollen sich begegnen können
Der Ton zwischen den Bürgern und der Stadttochter ist friedlicher geworden. Nicht ohne Grund. Die Initiative hofft auf die Chance, einen Teil ihrer Vorstellungen im Quartier umsetzen zu können. Dazu zählt etwa der ästhetische Erhalt der Architektur, der Infrastruktur und der historischen Gestaltung des offenen Raums. Konkret würde die Initiative gerne einen soziokulturellen Treff im Haus des ehemaligen Mietertreffs einrichten, in dem Nachbarn sich begegnen, gemeinsam kochen oder auch Kinder-Lerngruppen betreut werden. Auch die Gärten sollen erhalten, wenn nicht ausgebaut werden. So hat es die Gebag bereits in Rheinhausen mit den so genannten Heimatgärten gemacht. „Wir finden es sehr positiv, dass sich die Gebag als 100prozentige Stadttochter wieder stärker von ihrer sozialen Seite zeigt“, erklären die Mitglieder der Initiative.
Hochkarätige Kombination aus Straße und Platz
Zu ihren Mitstreitern gehört auch der Architekturprofessor Roland Günter, der in den 1970er Jahren an vorderster Front die Oberhausener Siedlung Eisenheim vor dem Abriss gerettet hat. Heute gilt diese als ein touristisches Schmuckstück und ist Teil der Route der Industriekultur. Aus Sicht des Experten hat auch die Straußsiedlung aus den 1920er Jahren einen hohen kulturellen und touristischen Wert, gar Elemente der Bauhaus-Bewegung erkennt Günter in der Architektur, die man zum hundertjährigen Jubiläum 2019 hervorheben könnte. „Die Siedlung ist außerdem hervorragend gestaltet, insbesondere die Kreuzungen in ihrer Kombination aus Straße und Platz sind hochkarätig“, lobt der Eisenheim-Retter aus Oberhausen und sieht eine Verpflichtung der Stadt und ihrer Tochter Gebag diese Elemente zu erhalten. „Ich bin deshalb gegen eine ‘Sanierung’, man sollte die Siedlung stattdessen ‘reparieren’.“
Gebag: Denkmalgerechter Umbau wird teurer
Ob die Fingerzeige in Richtung Gebag wirken? Die Pläne für die Zukunft ihrer Siedlung hat die Baugesellschaft bereits in einem Architektenwettbewerb und in Absprache mit der Stadt weitgehend festgelegt. Der Bauantrag soll 2018 gestellt und mit der Umsetzung auch im kommenden Jahr begonnen werden, bestätigt Sprecherin Gerhild Gössing: „Der Entwurf ist denkmalgerecht, wird aber teurer.“ Das, so befürchtet die Initiative, werde den Wohnraum im Quartier deutlich verteuern – zu teuer für Studenten und Künstler, die die Initiative gerne in der Nachbarschaft hätte. Wieviel Spielraum es noch gibt? „Wir sind optimistisch“, sagt Parlow.