Udo Horwat folgt Sieghard Schilling als Geschäftsführer. Der 60-Jährige, bisher Fachbereichtsleiter Sucht, ist seit 30 Jahren beim Diakoniewerk.
Das Foyer der Schauinsland-Arena war gerade groß genug, um am Freitag Kollegen, Freunden und Weggefährten Platz zu bieten, die Sieghard Schilling verabschiedeten. Ein Nachfolger steht lange fest: Udo Horwat, bisher Fachbereichsleiter Sucht und schon seit einigen Jahren Prokurist, führt nun mit Ruth Stratmann das Diakoniewerk.
Wer den 60-Jährigen, der aus Oberhausen stammt und in Bottrop lebt, nach seinem Beruf fragt, sollte ein wenig Zeit für die Antwort haben: Krankenpfleger mit neun Jahren Erfahrung auf einer Intensivstation, Sozialpädagoge und Master im Sozialmanagement, Psychotherapeut und Suchttherapeut.
Den Suchtkranken galt über viele Jahre sein besonderes Engagement. „Sucht gibt es in allen Schichten, sie ist zumeist stark stigmatisiert“, sagt er über seine Motivation. „Daran, dass es seit langem eine anerkannte Krankheit ist, muss man selbst Fachleute noch häufig erinnern“, bedauert Horwat.
In seiner künftigen Rolle als Geschäftsführer steht er schon wegen seiner bisherigen Nähe zu Sieghard Schilling und Ruth Stratmann für Kontinuität. „Ich stehe für viele Dinge, die wir bisher gemeinsam entwickelt haben.“ Das Diakoniewerk sei, findet Udo Horwat, ein guter Arbeitgeber. „Viele Mitarbeiter sind langjährig im Unternehmen. Man muss eine Menge dafür tun, dass es so bleibt. Wir wollen das Gesundheitsmanagement angehen.“
Das Bundesteilhabegesetz und seine Umsetzung werden an Bedeutung gewinnen in der Arbeit des Diakoniewerks, glaubt Horwat, „deshalb ist die Arbeit für Menschen mit Behinderung ein wichtiges Thema.“ Als Geschäftsführer wird er stärker in der Öffentlichkeit stehen. Wie Sieghard Schilling klare Worte zur passenden Zeit zu finden, das ist nun seine Aufgabe. Vielleicht braucht das etwas Zeit, aber schließlich ist auch Udo Horwat Langläufer.