Duisburg. . Max Mutzke gibt am 19. November sein erstes Konzert in Duisburg. Im Theater am Marientor stehen auch Songs zum Mitsingen auf dem Programm.
- Der experimentierfreudige Musiker kommt am 19. November mit der Band Monopunk nach Duisburg
- Er ist aber auch mit Klaus Doldinger und der SWR-Bigband oder Sinfonieorchester unterwegs
- Im Theater am Marientor stehen aber auch seine Hits zum Mitsingen auf dem Programm
Max Mutzke hatte seinen Durchbruch in einem Casting-Wettbewerb, als Stefan Raab 2004 „den Super-Grand-Prix-Star“ suchte. Er schaffte es mit „Can’t wait until tonight“ auf Platz eins der deutschen Charts und nahm dann am Eurovision Song Contest teil. Mit Experimentierfreude tummelt sich Max Mutzke inzwischen in vielen Musikrichtungen. Am Sonntag, 19. November, gibt er sein erstes Duisburg-Konzert im Theater am Marientor. Wir erreichten ihn bei der Vorbereitung auf ein Konzert mit den Kieler Philharmonikern.
Herr Mutzke, Sie machen Pop, Soul, Jazz, und jetzt auch noch großes Orchester. Muss es immer etwas anderes sein?
Max Mutzke: Ja, das ist wie essen gehen. Wenn deine Lieblingsspeise Lasagne ist, schmeckt sie vielleicht noch am zweiten oder dritten Tag, aber dann muss man mal was deutsches oder asiatisches haben. Bei mir läuft alles unter dem Deckmantel Soul, aber es ist sehr, sehr unterschiedlich. Das ist die Abwechslung, die ich brauche, das macht wahnsinnig viel Spaß.
Soul mit Klassik, heißt das viel Geigenschmelz?
Max Mutzke: Nein, kein Zuckerguss! Ich habe mit meinem Arrangeur Enrique Ugarte vereinbart, dass wir das Orchester voll Ernst nehmen und die Kompetenzen ausschöpfen. Ich habe gesagt, wir machen das so, dass das Orchester erstmal schluckt, wenn es die Noten sieht.
Der Wechsel ist also Ihr tägliches Brot?
Max Mutzke: Ja, ich mache pro Jahr 40 kleine Shows – auch mit Doldinger und der SWR-Bigband – und 40 eigene Shows. Das ist Vollgas, fühlt sich aber nicht so an.
In Ihrem Terminplan steht für 2018 auch ein Konzert mit Thomas Quasthoff, der als Contergan-Geschädigter ein großer Bariton wurde und jetzt Jazz macht. Wie ist es dazu gekommen?
Max Mutzke: Mein Jazz-Trio und ich hatten mal ein Projekt „Wir machen einen Song“, der vor dem Hintergrund von Pegida zeigen sollte, wie bunt Deutschland ist. Da war Andreas Bourani dabei, und Thomas Quasthoff hat sich sofort gemeldet. Wir wollen zeigen: Hier sind Menschen, die es in Deutschland geschafft haben. Dass die AfD jetzt 13 Prozent bekommen hat, hat mich erschreckt, aber man kann es auch so sehen, dass sie nur 13 Prozent haben. Die dürfen nicht das Gefühl haben, dass sie die Mehrheit sind. Wir sind doch total liberal – Nationalitäten oder Religion spielen keine Rolle.
Haben Sie bei den wechselnden Projekten auch unterschiedliches Publikum?
Max Mutzke: Vor der Jazz-Platte hatte ich Soul-Pop gemacht, meine Konzerte waren immer ausverkauft. Plötzlich waren es beim Jazz nur noch 150 bis 300 Zuhörer. Dennoch war es ein erfolgreicher Schritt, denn das Feuilleton wurde aufmerksam, ich habe sehr viel Respekt bekommen.
Woher rührt diese musikalische Experimentierfreude?
Max Mutzke: Ich war in der glücklichen Situation, mit Musik aufzuwachsen – mit Black Music, mit Soul, Funk, Jazz. Eigentlich habe ich Schlagzeug gelernt und immer selber gesungen, ich habe alles mögliche gehört, nicht nur die Backstreet Boys und die Toten Hosen.
Aber in Duisburg gibt’s keine Klassik?
Max Mutzke: Nein, ich komme mit dem Trio Monopunk, das ist sozusagen mein Lieblingsgericht. Wir sind sehr ähnlich geprägt. R’n’B, Soul, jazzige Elemente – es gibt sonst keine Band in Deutschland, die das so kann. Es wird kein „deutsches“ Konzert, aber Songs zum Mitsingen. Ganz viele Leute kennen meine Texte, das freut mich total und ehrt mich, ich bin sehr dankbar.