Duisburg. 32 statt 35 Stunden: Der Zukunftstarifvertrag kann bei den Duisburger Hüttenwerken Krupp-Mannesmann wie geplant am 1. Januar in Kraft treten.

  • Betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2025 ausgeschlossen
  • Betrieb beider Hochöfen in Huckingen durch Investitionszusagen langfristig gesichert
  • Hintergrund der Arbeitszeitverkürzung ist die geplante Reduzierung der HKM-Produktion

98 Prozent Zustimmung in der Belegschaft, 100 Prozent in der Tarifkommission: Der Zukunftstarifvertrag kann bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann wie geplant am 1. Januar 2018 in Kraft treten.

Die wichtigsten Inhalte: Die Wochenarbeitszeit wird von 35 auf 32 Stunden reduziert, bezahlt werden aber 32,75 Stunden. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis Ende 2025 ausgeschlossen. Alle Ausgebildeten werden weiterhin übernommen. Und: Der Betrieb beider Hochöfen in Huckingen ist durch Investitionszusagen langfristig gesichert.

IG Metall-Bevollmächtigter: "Großartiger Akt der Solidarität"

„Wir sind stolz auf diesen Tarifvertrag und noch stolzer auf die enorme Zustimmung“, erklärte am Freitagmorgen nach der Sitzung der Tarifkommission der 2. Bevollmächtigte der Duisburger IG Metall, Thomas Kennel. Der Belegschaft habe einen „großartigen Akt der Solidarität“ geschafft. In drei Betriebsversammlungen waren in den beiden Tagen zuvor die IG Metall-Mitglieder um ein Votum zum ausgehandelten Tarifvertrag gebeten worden.

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Hintergrund der Arbeitszeitverkürzung ist die geplante Reduzierung der HKM-Produktion von 5,2 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr auf künftig nur noch 4,2 Mio Tonnen. Durch den Tarifvertrag konnte nach Einschätzung der IG Metall der Verlust von 400 Arbeitsplätzen vermieden werden. Und die Hütte hat weiterhin genug qualifizierte Mitarbeiter, um bei Bedarf die Produktion auch wieder erhöhen zu können.

Betriebsrat: "Wir haben Geschichte geschrieben"

„Wir, die Beschäftigten der HKM, haben Geschichte geschrieben“, ist sich Betriebsratsvorsitzender Ulrich Kimpel sicher, „weil wir mit Arbeitszeitverkürzung, Arbeitszeitkonten und Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe sich Zukunft der Hütte sicherstellen.“