Duisburg. . Aus 90 Bewerbern wurden zwölf für den Niederrheinischen Kabarettpreis nominiert. Das Finale ist im Mai im Theater am Marientor.

  • Zwölf Nachwuchskünstler sind für den Kabarettpreis „Das Schwarze Schaf“ nominiert
  • Ab 13. März wollen sie in acht Vorrunden die Gunst des Publikums gewinnen
  • Die Zuschauer entscheiden, wer ins Finale am 5. Mai im Theater im Marientor kommt

Beim Kabarett zeigt das Konjunktur-Barometer ein Dauerhoch. Wobei der Wettbewerb „Das schwarze Schaf“, der 2018 in die zehnte Runde geht, mit dem Zusatz „gesellschaftskritisch“ einen Anspruch formuliert, der deutlich überm Witze erzählen liegt. Insgesamt 90 Bewerber aus dem deutschsprachigen Raum und damit 30 mehr als zuletzt, wollten diesmal ins Rennen gehen, aber wie immer wurden nur zwölf Nachwuchskünstler nominiert. Sie ringen ab 13. März zunächst in acht Vorrunden in Moers, Emmerich, Wesel und Krefeld um die Publikumsgunst. Denn das Publikum entscheidet bei den Kurzauftritten, wer ins Finale am 5. Mai ins Theater am Marientor kommt. Dabei geht es um die drei Preise, die mit 12 000 Euro dotiert sind; der erste (6000 Euro) ist besonders attraktiv, weil mit einer Gewinnertour verbunden.

Wer als Sieger durchs Ziel geht, entscheidet die fünfköpfige Jury um die Schauspielerin und Stand-Up-Komödiantin Mirja Boes. „Ich bin sehr gespannt“, sagte die „Humordienstleisterin“ am Montag bei der Bekanntgabe der Nominierten. „Darunter ist diesmal leider keine Frau“, so Ulrike Sommer, Geschäftsführerin der Ruhr-Futur als Veranstalter, die die Trägerschaft im 2013 vom Förderverein Niederrheinischer Kabarettpreis übernommen hat. Preisgründer war Hanns Dieter Hüsch (1925-2005), der ihm auch seinen Namen „Schwarzes Schaf“ vermachte. Die Stiftung Mercator fördert den Preis seit 2001 mit inzwischen insgesamt 2 Millionen Euro, so Tobias Diemer als Leiter des Bildungsbereichs der Stiftung.

Kabarett und Live-Musik

Die biografischen Wurzeln der zwölf Nominierten sind vielfältig. Aus der Ukraine stammt Artem Zolotarov, der seit 2010 als Schriftsteller und seit 2014 als Poetry-Slammer unterwegs ist. Berhane Berhane kam mit sechs Jahren nach Deutschland und wuchs in Heidelberg auf. Bernhard Paschke, mit Jahrgang 2000 der jüngste, lebt in Bonn und ist seit September 2017 mit dem Programm „Ein bunter Pott Püree“ unterwegs. Ibo Profen (Jahrgang 1963) stammt aus dem Senegal und studierte Germanistik in Dakar, bevor er 1987 nach Deutschland kam. Der Brite Mike und der türkischstämmige Aydin Isik verbinden Kabarett mit Live-Musik. Nektarios Vlachopoulos ist ehemaliger Deutschlehrer mit griechischen Wurzeln. Gregor Pallast aus Köln war bis 2007 Politiklehrer, da liegt der Schwerpunkt politisches Kabarett nahe. Aus Österreich ist Rudi Schöller dabei, der vom Radio übers Fernsehen den Schritt zum Solo-Kabarett machte.

Als Gewinner des RTL-Comedy-Grand-Prix tritt Salim Samatou an; der Wirtschaftsinformatiker hat marokkanisch-indische Wurzeln und ist bereits aus Formaten wie „Nightwash“ bekannt.

„Mit dem ,Schwarzen Schaf’ bekommen wir die Chance, spannendes politisches Kabarett zu erleben und geben jungen Talenten gleichzeitig die Möglichkeit, die große Bühne zu erobern“, so die Nieder-rheinerin Mirja Boes.

>>SIEGERPROGRAMM FOLGT IN DER SÄULE

Nach den Vorrunden im Stadttheater Emmerich, in der Werkbühne Krefeld, im Martin-stift in Moers und im Bühnenhaus in Wesel geht es am 5. Mai um 19 Uhr im Theater am Marientor ins Finale. Im Vorjahr brauchte die Jury mehr als eine Stunde, um sich auf die Preisträger zu einigen.

Karten fürs Finale kosten 29/27/24 Euro, das Siegerprogramm ist am 6. Mai um 20 Uhr in der „Säule“ an der Goldstraße zu erleben.