Duisburg. . Für die Rückkehr zum G9-Abi sprechen Landeselternkonferenz NRW, Gewerkschaft GEW und der Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) mit einer Stimme.
- Alle Gymnasien sollen zum Schuljahr 2019/20 verbindlich zurückkehren zum Abitur nach neun Jahren (G9)
- Das fordern Landeselternkonferenz, Gewerkschaft GEW sowie der Verband Bildung und Erziehung (VBE)
- In einer gemeinsamen Erklärung sprechen sie sich für die zweite Fremdsprache ab Klasse 7 aus
Verbindliche Einführung des Abiturs nach neun Jahren (G 9) für alle Gymnasien und eine Sekundarstufe I, die die Klassen 5 bis 10 umfasst, um die Durchlässigkeit zwischen den Schulformen zu gewährleisten: Das sind die zentralen Forderungen eines gemeinsamen Positionspapiers von Landeselternkonferenz NRW (LEK) und der Landesverbände der Gewerkschaft GEW sowie des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) für die Abkehr vom G8-Abitur.
Begabte können überspringen
„Einen Verbleib von Gymnasien im G 8 lehnt die LEK ab, um eine Zersplitterung der Schulsysteme in NRW und innerhalb der Gymnasien zu verhindern“, erklärt Dr. Christina Herold. Die Duisburgerin ist sowohl Vorsitzende der Stadtelterschaft EDuS als auch der Landeselternkonferenz.
Die Belange hochbegabter Schüler sehen die Unterzeichner in der künftigen Organisation der gymnasialen Oberstufe in einer offenen, zwei bis dreijährigen Form berücksichtigt: „Sie setzt sich aus einer Einführungsphase, die übersprungen werden kann und einer Qualifikationsphase von 2-3 Jahren zusammen.“ Letztere soll an das Leistungspensum angepasst werden.
Nach dem Übergang von der Grundschule zum Gymnasium gelte es, die Grundlage für einen erfolgreichen Abschluss der Schullaufbahn zu legen, betonten Eltern- und Bildungsverbände: „Die heterogen zusammengesetzte Schülerschaft der Gymnasien erfordert eine gezielte Antwort im Bereich der individuellen Förderung.“ Sie sei „ebenfalls ein Instrument, um soziale Nachteile auszugleichen und die Chancen-gleichheit zu erhöhen.“ So könne auch die Zahl der Kinder verringert werden, die nach der Einführungsphase „abgeschult“ werden. Acht bis zehn „Ergänzungsstunden“, so der Vorschlag der Verbände, „sollen für fördern, fordern und schulische Schwerpunkte verwendet werden“.
Zweite Fremdsprache in Klasse 7
Die zweite Fremdsprache soll nach Vorstellung der Unterzeichner an den Gymnasien nicht bereits in der 6., sondern erst in der 7. Klasse einsetzen. Sie dürfe kein „Diagnosetool“ für die Feststellung der gymnasialen Eignung sein. „Die Englischkenntnisse können in den zwei Jahren, neben dem Angleichen und Vertiefen der Kenntnisse in Deutsch und den anderen Fächern, vertieft werden.“ Den Schulen sollte die Wahlfreiheit erhalten bleiben, welche Sprachen sie als zweite Fremdsprache anbieten.
„Gymnasien müssen weiterhin alle Schulabschlüsse anbieten“, lautet eine weitere Forderung. Die Praxis der vergangenen Jahre zeige, dass ca. 6,3 % der Schüler einen Fachoberschulabschluss, weitere 4,8 % die Fachhochschulreife erlangen. Ca. 86 % der Schüler schaffen die Hochschulreife. Deshalb halten die Verbände die zentrale Prüfung ZP10 in der 10. Klasse auch an Gymnasien für notwendig.
Von der verpflichtenden Einführung des Faches Wirtschaft hält die Landeselternkonferenz wenig. Das, so glauben sie, schwäche die Fächer Politik und Sozialwissenschaften – besser sei es deshalb, das Thema auch weiterhin dort im Unterricht zu integrieren.
>> G9-ABITUR ZUM SCHULJAHR 2919/20
Die NRW-Landesregierung plant die Wiedereinführung des G 9-Abiturs an Gymnasien zum Schuljahr 2019/20 für die 5. und 6. Klasse. Nach bisherigen Verlautbarungen sollen Schulen beim G8-Abitur bleiben können, wenn das von einer Zweidrittel-Mehrheit der Schulkonferenz beschlossen wird.