Duisburg. . Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe befreien Straßen, Parks und Gehwege von den Blätterbergen. Unterwegs in einem von sechs Großsaugern.
- In Duisburg fallen Jahr für Jahr rund 11 000 Tonnen Laub bei Sammel- und Reinigungsaktionen an
- Wir fuhren in einem Großsauger der Wirtschaftsbetriebe mit, die über einen saugstarken Rüssel verfügen
- Fußteams mit Laubbläsern leisten stets die Vorarbeit, Großsauger sammeln die Blätterberge ein
So hoch wie ein kleiner brauner Hügel türmt sich das Laub am Rande der Friedrich-Alfred-Straße auf. Die Fußteams der Wirtschaftsbetriebe (WBD) haben hier in Neudorf-Süd am Rande der Sportschule Wedau prima Vorarbeit geleistet und per Laubbläser Hunderttausende Blätter zu riesigen Haufen zusammengetragen. Nun schlägt die Stunde des Großsaugers: Dieses 440 PS starke Containerfahrzeug ist fürs Einsammeln zuständig. Per Fernbedienung fahren die beiden WBD-Mitarbeiter Mohamed Andich (45) und Michele Totaro (50) den mächtigen Plastikrüssel aus. Und der entwickelt eine solch starke Saugkraft, dass der Laubberg in Sekundenschnelle abgetragen ist und der Bürgersteig wieder sichtbar wird.
Sechs Wochen wird gesammelt
Die Laub-Saison ist in vollem Gange. Vor fast jedem Hauseingang stapeln sich derzeit im gesamten Stadtgebiet die Plastiksäcke der Privathaushalte, in denen das aufgelesene, braun-grüne Herbstlaub auf seine Abholung wartet. Doch auch Straßen, Gehwege Parks und alle anderen öffentlichen Flächen müssen von dieser Bergwelt aus Blättern befreit werden. „Wir sammeln derzeit etwa 400 Kubikmeter Laub ein – und zwar täglich“, sagt WBD-Sprecherin Sarah Lampe. In sechs Sammelwochen kommen so stets rund 11 000 Tonnen Laub zusammen. „Und die werden anschließend kompostiert“, so Lampe.
Andich und Totaro, beide seit rund 20 Jahren bei den WBD beschäftigt, sind mit dem knapp 200 000 Euro teuren Großsauger an diesem Tag vor allem im Duisburger Süden unterwegs. Großenbaum, Buchholz und Wedau lauten ihre Einsatzorte. „Wir fangen morgens um sechs an und hören um 14 Uhr auf“, erzählt der in Neuenkamp lebende Andich. Die zweite Schicht des Tages übernimmt dann und setzt die Arbeiten bis 22 Uhr fort. Die Großsauger, von denen die WBD insgesamt sechs auf Duisburgs Straßen schickt, können also pro Tag maximal bis zu 16 Stunden im Einsatz sein.
Bei Trockenheit beginnt das große Stauben
Jeder der Großsauger-Container hat laut Sarah Lampe ein Fassungsvermögen von 30 Kubikmeter. „Während einer Schicht fahren wir zwei- bis dreimal zum Kippen“, erzählt Kraftfahrer Andich. Und wie erkennen er und Totaro, dass der Container voll ist? „Dann lässt die Saugleistung des Rüssels automatisch nach. Das merkt man sofort.“
Dass es im Augenblick so oft regnet, stört die Laubsammler nicht. Ist es nämlich zu trocken, staubt es ungemein. Jeder der Großsauger ist daher mit einem 300-Liter-Wassertank bestückt. „Bei gutem Wetter feuchten wir damit das Laub an, damit es nicht so staubt“, sagt Totaro.
220 WBD-Mitarbeiter kümmern sich bei der Laubsammlung allein um die Straßen und Gehwege der Stadt. Neben den sechs Großsaugern gibt es ebenso viele Kleinsauger und Sperrgutwagen. Hinzu kommen 50 Kolonnenwagen und 20 Großkehrmaschinen für die reguläre Straßenreinigung.