Duisburg. . Wohnungsgenossenschaft Mitte investiert mit Hilfe des Landes 13 Millionen in die 1970er-Jahre-Siedlung an der Heinrich-Lersch-Straße in Duisburg.

Die Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Mitte investiert rund 13 Millionen in ihre größte Wohnanlage, dem Wabenquartier an der Heinrich-Lersch-Straße. Die Häuser stammen aus den 1970er Jahren. Die Gebäude waren nicht wärmegedämmt und die Fenster überwiegend einfach verglast. An einem Teil der 170 Wohnungen, die sich auf neun Häuser verteilen, wurden bereits neue Balkone angebracht. Auch die Fassade wurde an einigen Stellen schon saniert. Gefördert wird die Maßnahme mit rund 9,6 Millionen Euro vom Land NRW. „Besser wohnen – Energetische Sanierung plus“ heißt das Programm, mit dem sechs Siedlungen in NRW saniert werden.

70 Wohnungen verteilen sich auf neun Häuser. Sie sind wabenartig angeordnet und wegen der Lage bei Mietern begehrt.
70 Wohnungen verteilen sich auf neun Häuser. Sie sind wabenartig angeordnet und wegen der Lage bei Mietern begehrt. © Jörg Schimmel

„Ich wohne hier gerne. Den Lärm habe ich schon fast wieder vergessen“, erklärt Ruth vom Knappen. Sie ist vor zehn Jahren eingezogen. Dass sie die Wohnung gefunden hat, war gewissermaßen Zufall. Aber die Lage ist begehrt. „Vom Hauptbahnhof höre ich gar nichts, es ist sehr ruhig“, beschreibt die Neudorferin. „Wir haben 40 Prozent der Mieter, die schon seit den 1970er Jahren hier wohnen“, erklärt Winfried Tomczak, Geschäftsführer der Wohnungsgenossenschaft Mitte. Leerstand gibt es so gut wie nie.

Baubüro im Erdgeschoss

Im Erdgeschoss wurde in einer Wohnung ein Baubüro eingerichtet. „Wir sind immer ansprechbar für die Mieter“, betont Tomczak. Und als neulich der Aufzug erneuert wurde, engagierte die Genossenschaft Mitarbeiter der Diakonie, die den Senioren beim Treppenlaufen und Taschetragen halfen. Im Erdgeschoss befindet sich der Bienenkorb, ein Treffpunkt für Mieter. „An den Angeboten können nicht nur die Neudorfer, sondern alle Mieter teilnehmen“, erklärt Regine Abram. Sie kümmert sich als Bauleiterin um die Sanierung. Nach und nach würden auch die Wohnungen barrierearm umgebaut. „Die meisten Wohnungen hatten Loggien. Die haben wir entfernt und stattdessen Balkone angebracht. Ansonsten wurde in den Wohnungen nichts verändert“, erklärt die gelernte Innenarchitektin. Vor den Balkonen wurden blaue und rote Elemente angebracht, die bei starker Sonne als Schutz verschoben werden können. Im Eingangsbereich wurden an den Gegensprechanlagen Kameras installiert, so dass die Mieter künftig sehen können, wer klingelt.

Die Mieten sollen moderat steigen. „Pro Quadratmeter werden wir die Miete in zwei Schritten um einen Euro erhöhen. Maximal wird der Quadratmeter 5,70 Euro kosten. Die Erhöhung holen die meisten aber durch die niedrigeren Kosten für Energie aber wieder rein“, rechnet Tomczak vor. Dass die Mieten nur minimal steigen sei auch der Landesförderung zu verdanken. „Wir haben versprochen, dass niemand wegen der Sanierung ausziehen muss.“

Drei-Zimmer-Wohnungen begehrt

Insgesamt zählt die Wohnungsgenossenschaft Mitte 1700 Wohnungen in ihrem Bestand und rund 2800 Mitglieder. „Einige melden schon ihre Kinder an, wenn diese geboren werden, damit sie später eine Wohnung finden. Oder es gibt Personen, die ausziehen, aber dennoch Mitglied bleiben“, weiß Winfried Tomczak. Die Genossenschaft Mitte ist somit die drittgrößte in Duisburg. Vor allem die Nachfrage nach Drei-Zimmer-Wohnungen oder noch größeren Bleiben steige. Aktuell stehen vier Wohnungen leer. „Ich kann nie sagen, wann etwas frei wird“, so Tomczak. Vergeben werden die Wohnungen auch nach Dauer der Mitgliedschaft.