Duisburg. . Die Volksbank will an ihrem alten Standort in der City ein Bürohaus errichten. Es hakt noch an den Raumwünschen des Mieters. Doch die Zeit drängt.
- Seit einem Jahr führt die Bank intensive Gespräche mit dem potenziellen Mieter
- An der Düsseldorfer Straße soll ein siebenstöckiges Bürogebäude entstehen
- Das Gebäude soll parallel mit dem Neubau an der ehemaligen Stadtbücherei errichtet werden
So langsam wird es eng: Die Volksbank Rhein-Ruhr will noch in diesem Jahr endgültig verkünden, welchen Mieter sie in den geplanten Büro-Neubau an ihrem ehemaligen Bank-Sitz an der Düsseldorfer Straße einziehen lässt. Man könnte auch sagen: Sie muss jetzt „liefern“.
Auch der öffentliche Druck nimmt zu, denn seit fast zwei Jahren kündigt die Volksbank an, dass sie nach dem Umzug zum Innenhafen an ihrem ehemaligen Innenstadt-Standort selbst investieren und einen Neubau errichten will. Auf eine Entscheidung wartet auch dringend der Duisburger Projektentwickler Axel Funke, der direkt gegenüber der Börsenstraße bekanntlich die alte Stadtbücherei abreißen und dort ein neues Geschäftshaus bauen will.
Funke hat – wenn auch selbst erst nach mehreren Anläufen der eigenen Mietersuche – Nägel mit Köpfen gemacht und auf der Immobilienmesse Expo Real in München Anfang des Monats seinen Neubau für 25 Millionen Euro präsentiert, in den der Lebensmittelhändler Edeka als Hauptmieter vom Kaufhof umzieht. Doch Funkes Fokus Development braucht die Bauentscheidung des Nachbarn Volksbank. Denn beide Nachbar-Neubauten sollen bautechnisch parallel organisiert und auch in der Gestaltung aufeinander abgestimmt werden – wahrscheinlich mit Funke als gemeinsamen Projektsteuerer. Und: Die gemeinsame Tiefgarage für beide Gebäude soll und kann mit der einzig möglichen Zufahrt über die Börsenstraße nur unter das geplante Bürogebäude der Volksbank.
Städtebauliche Verantwortung
Aus der Genossenschaftsbank kam aber kein Laut, sie war auch der Expo Real nicht vertreten. Die Fragenzeichen mehrten sich. Aber Volksbank-Chef Thomas Diederichs steckt noch mitten in den Verhandlungen und scharrt selbst mit den Hufen. Er sieht sich auch im Wort, dass die Volksbank am alten Standort städtebauliche Verantwortung für Duisburg übernimmt.
Seit einem Jahr laufen schon die Gespräche mit dem möglichen Mieter, der komplett alle sechs geplanten Büroetagen mit rund 9000 qm Fläche in dem siebenstöckigen Neubau Düsseldorfer Straße/Börsenstraße beziehen will. Nach Diederichs Auskunft hakt es noch an den endgültigen Platzwünschen des Interessenten. Namen nennt der Banker nicht. Es soll ein Duisburger Unternehmen mit regionaler Bedeutung sein, das in dem Neubau seine verstreuten Standorte zusammenfassen will.
Bis Ende das Jahres müsste Einigung mit dem Mieter erzielt sein, damit Diederichs in seinem Aufsichtsrat grünes Licht für die Investition von Ende 20 Millionen Euro bekommt, die der Bank einen langfristigen Mietvertrag sichern würde. Danach würde es ohnehin sportlich, um die anvisierten Zeitvorgaben für Abrisse, Baugenehmigungen und Bauzeitplan einzuhalten, damit die Gebäude 2020 fertig sind.