Duisburg. . Kurz vor dem Bürgerentscheid am Sonntag beziffert die IHK City-Umsatzverluste bei einem DOC, der Investor bietet Freiflächen zur Entwicklung.
- Vier Tage vor dem Bürgerentscheid machen Gegner wie Befürworter des DOC noch mal mobil
- Investor will den südlichen Teil des Güterbahnhofsgelände zur Stadtentwicklung zur Verfügung stellen
- IHK warnt: Bei einem DOC Umsatzverluste in der Innenstadt von bis zu 100 000 Euro täglich
Nur noch wenige Tage bis zum Bürgerentscheid zum Designer-Outlet-Center am kommenden Sonntag. Gegner wie DOC-Investoren machen noch mal mobil, werben für ihre Ja- oder Nein-Stimmen auf dem blauen Abstimmungszettel in den Wahllokalen. Flyer, Plakate, Magazine und Handzettel werden verteilt. Die Gegner arbeiten mit neuesten „Schadenszahlen“, und Kurt Krieger schiebt verlockende Angebote nach.
„Die Argumente sind ausgetauscht. Eigentlich ist alles gesagt“, meint Frank Oberpichler von der Initiative gegen das Outlet. Auf mögliche Staugefahren geht die jüngste Kampagne der DOC-Gegner ein, während die Industrie- und Handelskammer nochmals die Gefahren für die Innenstadt in den Fokus stellt. Kleinere Geschäfte, warnt IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Dietzfelbinger, drohten Einnahmeverluste von 30 Prozent, habe die Kammer berechnet. Nach Berechnungen der IHK sei ein Umsatzverlust in der Innenstadt von etwa 80 000 Euro pro Einkaufstag zu erwarten, in der Adventszeit etwa sogar von bis zu 100 000 Euro.
Investor Krieger wirbt auf der Königstraße
Auch Investor Kurt Krieger legt sich die letzten Tage ins Zeug und verteilte am Mittwoch höchstselbst Handzettel in der Innenstadt. Und seine Geschäftsführerin Edda Metz verweist auf die verlockende Möglichkeit, mindestens die Hälfte des früheren Güterbahnhofsgeländes im Zusammenspiel mit den Duisburger Bürger neu zu überplanen. 30 Hektar misst das Areal, 15 bis 18 Hektar blieben laut Metz nach dem DOC-Bau anderweitig nutzbar.
„Wir würden es gerne mit der Stadt gemeinsam machen, mit den Bürgern“, schlägt sie für das Planungsverfahren vor. Bürger, Planer, Architekten könnten sich in Workshops mit dem Brachgelände zwichen Eisenbahn und Autobahn A 59 beschäftigen, Ideen zusammentragen und diskutieren.
Platz sei dort beispielsweise für einen Park, dort könne zudem ein Museum Platz finden oder Freizeit- und Sporteinrichtungen. Auch eine Stadthalle hält Metz für denkbar. Voraussetzung sei allerdings: „Man muss gucken, dass es wirtschaftlich bleibt.“ Es müsste also ein Investor gefunden werden, denn Krieger als Eigentümer des Geländes will selbst nicht in weitere Nutzungen investieren. Metz: „Wir sind ein Möbelunternehmen.“
Rathaus ist offen für die Pläne
Und was wäre mit einem Stückchen Foster-Plan, von Büros mit viel Grün drumherum? „Auch das wäre denkbar“, meint Metz. Büro-Investoren für eine Teilfläche wären auch leichter zu finden als für 30 Hektar. Letztendlich sei es aber nicht Krieger, der die Nutzung festlegt und die Planung organisiert: „Die Stadt entscheidet, wie sie das Verfahren macht.“ Bei der Stadt ist man offen für die Krieger-Vorschläge. Großzügiges Grün sei schon im alten Bebauungsplan enthalten, alles weitere müsse in der neuen Planung geregelt werden.