Duisburg. . Acht künftige Auszubildende sind am Samstag per Zeitungsanzeige zu sehen – Auftakt zu einer pfiffigen Werbung um mehr Ausbildungsbetriebe.
- Start NRW, Arbeitsagentur und Jobcenter werben per Anzeige um Ausbildungsbetriebe
- Unternehmen sollen nur ausbilden, alles andere übernimmt Start – auch die Hälfte der Vergütung
- Klare Ansage der Projektbeteiligten: „Keine Bürokratie, kein Risiko“ für Unternehmen
Arbeitgeberverbände klagen immer lauter über den absehbaren Fachkräftemangel, zugleich bilden immer weniger Betriebe in Nordrhein-Westfalen aus. Mit einer pfiffigen Aktion wollen der Personaldienstleister „Start NRW“, Arbeitsagentur und Jobcenter Unternehmen motivieren, jungen Leuten eine Chance zu geben und Ausbildungsplätze anzubieten.
Fast 600 Bewerber hatten Ende August noch keine Ausbildungsstelle gefunden, zugleich blieben mehr als 700 Lehrstellen in Duisburg bis dahin unbesetzt. Die „Start“-Aktion gibt acht noch unversorgten Lehrstellen-Bewerbern Name und Gesicht, zu sehen am kommenden Samstag in dieser Zeitung.
Projekt übernimmt Teil der Ausbildungsvergütung
„Unternehmer mit Weitblick gesucht“ ist die Anzeigenkampagne überschrieben, ergänzt durch die klare Ansage: „Motivierte Jugendliche sichern die Zukunft ihres Unternehmens.“ Und „Start“ und Partner bieten mehr als nur Motivation, bieten handfeste Hilfen. Arbeitsagentur und Jobcenter suchen geeignete Bewerber, das jeweilige Unternehmen bildet aus. „Wir kümmern uns um den Rest“, verspricht Norbert Maul, früherer Chef der Duisburger Arbeitsagentur und seit geraumer Zeit als Leiter Aktive Arbeitsmarktpolitik bei „Start“ tätig. Das Unternehmen mit Sitz am Innenhafen schließt nämlich im Rahmen des aktuellen Projektes nicht nur die Ausbildungsverträge ab, sondern übernimmt neben allem Organisatorischen auch die Hälfte der Ausbildungsvergütung.
Maul verspricht künftigen Ausbildungsunternehmen „keine Bürokratie, kein Risiko“. Bei Bedarf, etwa bei Problemen in der Berufsschule, ergänzt Anja Daub von der Bundesagentur für Arbeit, werde auch für Nachhilfe gesorgt. Der Arbeitgeber erhalte ein „Rundum-sorglos-Paket“. Und wenn sich nach Beginn der Ausbildung zeigt, dass Azubi und Betrieb nicht zueinander passen? „Dann suchen wir etwas anderes“, verspricht Maul: „Das Risiko liegt bei uns.“
50 Ausbildungsplätze werden gefördert
50 Ausbildungsplätze werden zwischen Duisburg und Hamm auf diese Weise gefördert. Mit einem Budget von einer Million Euro in den nächsten drei Jahren. Und wenn Unternehmen mehr Stellen zur Verfügung stellen? „Dann machen wir mehr“, sagt Maul. Dieses Projekt, wirbt Daub, richte sich auch an Unternehmen, die sich erstmals an das Thema Ausbildung „herantasten“ wollen. Und dafür legt „Start“ eine Samstagsschicht ein. Am Erscheinungstag der Anzeige ist das Telefon (0203/ 29 52 80) für schnelle Unternehmen von 9 bis 12 Uhr besetzt.