Duisburg. Der Sozialarbeiter soll Kontakt zur Trinkerszene aufnehmen, Hilfe vermitteln und die Betroffenen bei Krisen unterstützen.

Seit den Diskussionen um die Einführung des Alkoholverbots in der Innenstadt mahnen die Sozialverbände, dass das Verbot lediglich zu einer Verdrängung der Trinkerszene führe. Das eigentliche Problem der Menschen würde dadurch nur aus dem Sichtfeld geschoben, jedoch nicht nachhaltig an der Wurzel angegangen. Nun hat der „Runde Tisch zur Steigerung der Attraktivität in der Innenstadt“, an dem Vertreter der Stadt, der Ordnungsbehörden und der hiesigen Wohlfahrtsverbände sitzen, beschlossen, das befristete Verbot mit sozialen Maßnahmen zu begleiten. Dafür wurde nun ein Streetworker eingestellt.

„Ziel ist es, geeignete Hilfsmaßnahmen für die Gruppe der alkohol- und mehrfach abhängigen Menschen zu finden“, sagt Stadtsprecherin Susanne Stölting. Denn trotz Alkoholverbots und entsprechenden Kontrollen des Ordnungsamtes sind diese weiterhin mit Alkoholflaschen regelmäßig an bekannten Orten auf der Königstraße anzutreffen.

Ansprechpartner für Betroffene

In der roten Zone ist Alkohol verboten.
In der roten Zone ist Alkohol verboten.

Ab Anfang September soll nun ein Sozialarbeiter Kontakt zu den Menschen aufnehmen, über „vertrauensbildende Maßnahmen Voraussetzungen schaffen, um Zugänge zum Hilfesystem zu vermitteln“, heißt es von Seiten der Stadt. Die neu geschaffene Stelle ist angesiedelt beim Suchhilfeverbund Duisburg und wird vom Gesundheitsamt der Stadt finanziert. Er soll Ansprechpartner für die Betroffenen sein, ihnen Kontakte zu Suchtberatungsstellen, zur Wohnungslosenhilfe und zu Medizinern vermitteln, psychosozial unterstützen und den Menschen bei Krisen helfen. Der Einsatz des Streetworkers soll dazu dienen, „Informationen über die Probleme vor Ort zu gewinnen, um weiterführende Angebote zielgruppengenau planen und umsetzen zu können“, so Stölting.

Auch der Duisburger Verein „Gemeinsam gegen Kälte“ sitzt als Kooperationspartner mit im Boot. Dieser kann dem Streetworker bereits bestehende Kontakte vermitteln, denn die Ehrenamtlichen sind mit ihren mobilen Hilfsangeboten regelmäßig vor Ort und können ihm erste Zugänge zur Straßenszene ermöglichen.